Home Forschung & Bildung L’Oréal und Universität Oregon entwickeln 3D-gedruckte Hautmodelle

L’Oréal und Universität Oregon entwickeln 3D-gedruckte Hautmodelle

Der Kosmetikkonzern L’Oréal forscht seit den 1980ern an innovativen Hautmodellen. In Zusammenarbeit mit Professor Paul Dalton von der University of Oregon gelang nun ein Durchbruch: Die Entwicklung eines neuartigen Mehrschicht-Hautmodells mittels eines speziellen 3D-Druck-Verfahrens.

Das Besondere dabei ist die realitätsnahe Nachbildung der natürlichen Hautstruktur. Mithilfe des MEW-Druckprozesses (Melt Electrowriting) werden extrem feine Fasern aus einem biokompatiblen Kunststoff zu einer porösen Gerüststruktur verwoben. Dieses Scaffold bildet dann die Basis für das Wachstum menschlicher Hautzellen in separaten Lagen – ähnlich dem Aufbau echter Haut.

“Andere Ansätze erreichen keine derart realistische Schichtung”, erklärt Professor Dalton, dessen Labor das MEW-Verfahren mitentwickelte. Durch gezielte Steuerung der Fasergrößen, -anordnungen und Porösitäten lässt sich die komplexe Gewebestruktur präzise nachahmen.

Auf dem Grundgerüst kultivieren die L’Oréal-Forscher Fibroblasten und Keratinozyten – zwei Schlüsselzelltypen der Haut. Bestimmte Faktoren wie Vitamin-C-Zugabe beschleunigen dabei die Gewebebildung auf nur 18 Tage.

Die resultierenden zweischichtigen Hautmodelle mit realistischer Textur und Elastizität sollen Produkttests erleichtern und die Erforschung von Hautkrankheiten und Therapien vorantreiben. Auch personalisierte Hautersatze für Verbrennungsopfer sind denkbar.

Dieses Hautmodell wurde in Zusammenarbeit zwischen den Advanced Research Teams von L’Oréal und Professor Paul Dalton vom Phil and Penny Knight Campus for Accelerating Scientific Impact an der Universität von Oregon entwickelt. Ihre Forschung wurde in der Zeitschrift Advanced Functional Materials unter dem Titel “First Advanced Bilayer Scaffolds for Tailored Skin Tissue Engineering Produced via Electrospinning and Melt Electrowriting” veröffentlicht.

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