14Trees 3D-druckt 10 Häuser in Kenia

Seit langem wird der 3D-Druck im Bauwesen als mögliche Lösung für die eskalierende Krise des bezahlbaren Wohnraums angesehen. Befürworter der Technologie behaupten, dass die Vorteile der Technologie deutlich werden, wenn 3D-Druckprojekte im Bauwesen in großem Maßstab durchgeführt werden. Beweise für diese Behauptung gab es bisher nicht, aber die jüngsten Entwicklungen verleihen der Aussage tatsächlich Glaubwürdigkeit.

14Trees ist ein Joint-Venture-Unternehmen zwischen dem Zement- und Betonriesen Holcim und British International Investment, das die Bereitstellung von erschwinglichem Wohnraum in Afrika beschleunigen soll. Das Joint Venture steht hinter den ersten 3D-gedruckten Häusern in Afrika und den ersten 3D-gedruckten Schulen der Welt. In dieser Woche gab 14Trees einige der ersten Ergebnisse ihrer Bemühungen bekannt, bis zu 52 Häuser in Kilifi, Kenia, mit einem einzigen BOD2-Drucker von COBOD zu drucken. Der BOD2 ist der weltweit meistverkaufte 3D-Drucker für das Bauwesen. Nach dem Start im Oktober 2022 konnte 14Trees den 3D-Druck der Wände von 10 Häusern im Januar 2023 nach nur 10 Wochen mit nur einem Drucker abschließen.

Darüber hinaus wurde das Nachhaltigkeitsprofil des Projekts von der IFC, der Entwicklungsfinanzierungsinstitution der Weltbank, mit dem EDGE Advanced-Zertifikat für nachhaltiges Design ausgezeichnet, das ressourceneffiziente Gebäude mit dem Potenzial, kohlenstofffrei zu sein, honoriert. Es ist das erste Mal, dass ein 3D-gedrucktes Wohnungsbauprojekt diese Zertifizierung erhalten hat.

Francois Perrot, Geschäftsführer von 14Trees, kommentierte die Erfolge mit den Worten: “Mit dem 3D-Druck kann man zwei Probleme auf einmal lösen. Man kann schneller bauen, wie wir hier mit unseren 10 Häusern in 10 Wochen gezeigt haben. Gleichzeitig können wir eine bessere Kosteneffizienz erreichen, was dazu beitragen wird, dass erschwinglicher Wohnraum für die meisten Menschen Realität wird. Außerdem kann man mit weniger Materialien bauen, was die Ressourcen unseres Planeten für künftige Generationen bewahrt.”

14Trees beabsichtigt, den vollen Nutzen aus dem Großprojekt zu ziehen, indem es mit dem Fortschreiten des Projekts experimentiert und innoviert. In den nächsten Phasen, die jeweils 10 bis 15 Häuser umfassen, werden verschiedene Innovationen eingeführt, die es den künftigen Bewohnern ermöglichen, ihre Häuser selbst zu gestalten und vom standardisierten 3D-Druckverfahren abzuweichen und die Möglichkeiten der Technologie zur individuellen Gestaltung voll auszuschöpfen.

Auch die Baukosten sind ein Schwerpunkt. Mit jeder Phase will 14Trees die Baukosten weiter senken, so dass die Baukosten 20 % unter denen von Standardhäusern liegen. Durch die Verwendung des von Holcim entwickelten 3D-Druckmaterials TectorPrint, das in einem lokalen Werk hergestellt wird, konnten die Kosten bereits erheblich gesenkt werden.

14Trees ist nicht das einzige Unternehmen, das sich mit 3D-Druckprojekten für den Bau von Mehrfamilienhäusern beschäftigt. Vor allem in den USA wurden mehrere große Projekte angekündigt, darunter das Projekt “100 Häuser” eines wagnisfinanzierten US-amerikanischen 3D-Druckunternehmens, das weltweites Medienecho hervorrief, als es Anfang November 2022 (angekündigt 2021) mit dem Druck an einem Standort begann, an dem fünf oder mehr identische Drucker gleichzeitig eingesetzt wurden. Anfang Februar, drei Monate nach Beginn des Drucks, wurden Berichten zufolge bisher weniger als 9 Häuser gedruckt.

Philip Lund-Nielsen, Leiter von COBOD Americas, kommentierte die Leistung von 14Trees im Hinblick auf die Entwicklungen in den USA wie folgt:

“Wenn man bedenkt, wie schwierig die Bedingungen in Afrika sind, ist es beeindruckend, dass 14Trees mehr Häuser an einem einzigen Standort gedruckt hat als jedes andere 3D-Druckunternehmen in den USA oder anderswo. Außerdem haben sie es schneller geschafft, indem sie nur einen einzigen COBOD-3D-Drucker verwendet haben und nicht 5 oder mehr Drucker.”

Mehr über 14Trees finden Sie hier, und mehr über COBOD finden Sie hier.