Anycubic Kobra 2 Plus Review – Blitzschneller und intelligenter als je zuvor

Anycubic hat kürzlich vier neue Ableger seines bekannten Kobra 2 FDM-3D-Druckers angekündigt. Der Kobra 2 Neo, Kobra 2 Pro, Kobra 2 Plus und Kobra 2 Max bieten viele Neuerungen, die dem Kobra 2 einen guten Neuanstrich verpassen und, wie von Anycubic gewöhnt, den neusten Stand der Technik im Bereich des Desktop-3D-Drucks abbilden.

Denn eines der wichtigsten Neuerungen, die der Kobra 2 Pro, Plus und Max aufweisen, sind die bahnbrechenden Geschwindigkeiten, die sie erreichen können. Bis zu 500 mm/s können die neuen 3D-Drucker erreichen, so der Hersteller. Dies soll mit einem verbesserten Prozessor, einem stabilen Rahmen und einer guten Softwareunterstützung ermöglicht werden.

Wir durften uns vorab ein Bild von dem neuen Kobra 2 Plus machen, davor aber noch zu dem Lieferumfang und den technischen Spezifikationen.

Lieferumfang und Aussehen

Lieferumfang

• 1x Anleitung
• 1x Kobra 2 Plus 3D-Drucker
• 1x 4,3-Zoll-Touchscreen
• 2x Stützstäbe
• 1x Filamethalterung
• 1x Netzkabel
• 1x Düsenreiniger
• 5x Sechskantschlüssel
• 1x Schmiermittel
• 1x Klemmen
• 2x Schraubenschlüssel
• 1x USB-Stick
• 1x Düse
• 1x Kabelführung
• 1x kurze Filamentschnur
• Alle bentötigten Schrauben

Technische Daten

Drucktechnologie	FDM
Extruder-Technologie	Dual Gear Direct Drive Extruder
Bauvolumen	400 (H) x 320 (B) x 320 (T) mm
Rahmenabmessungen	630 (H) x 605 (B) x 564 (T) mm
Max. Düsentemperatur	Max. 260 °C
Max. Heizbetttemperatur	Max. 90 °C
Schichthöhe	0,05 – 0,3 mm
Druckgeschwindigkeit	Bis zu 500 mm/s
Druckoberfläche	PEI Federstahl Magnetisch
Nivelliermodus	Automatische Nivellierung LeviQ 2.0 (49-Punkt)
Dateiübertragung	3x USB
Filament-Erkennung	Ja
Nettogewicht	~ 13 kg

Starke Leistung durch High-Performance Prozessor

Der Kobra 2 Plus ist mit einem 1,2 GHz Cortex-A7 Dual-Core Prozessor ausgestattet. Dies ermöglicht dem neuen FDM-3D-Drucker von Anycubic, Befehle in kürzester Zeit auszuführen, wodurch er Druckgeschwindigkeiten von bis zu 500 mm/s erzielen kann.

Im Mittelpunkt dieser Fortschritte steht ein leistungsstarker Dual-Core-Cortex-A7-Prozessor, der mit 1,2 GHz arbeitet. Dieser sorgt für beschleunigte Berechnungen und eine effizientere Motorsteuerung, die gemeinsam mit der doppelten Z-Achsenführung mit zwei Motoren für präzise Bewegungen sorgt.

Stabilität durch optimierten Aufbau

Der Kobra 2 Plus bietet auch Verbesserungen bei der Stabilität. Neben einer doppelten Z-Achsenführung, sind auch zwei zusätzliche Stützstäbe vorhanden, die die schnellen Bewegungen des Druckers ausgleichen, und dem Rahmen zusätzliche Stabilität verleihen.

Dazu kommt ein Direktextruder in Kombination mit einer optimierten Doppel-Motor-Doppel-Z-Achsen-Bewegungsstruktur gewährleistet ein präzises und effizientes Materialmanagement. Dies optimiert den Schmelz- und Kühlvorgang und sorgt somit für einen reibungslosen Druckablauf.

Besonders hervorzuheben sind außerdem die “Vibration Compensation” und der “Flow Control”. Während die Vibration Compensation Resonanzfrequenzen der x- und y-Achse erkennt und gezielte Gegenmaßnahmen ergreift, sorgt Flow Control für einen gleichmäßigen Materialfluss, indem es Unregelmäßigkeiten ausgleicht.

Großer Bauraum für vielfältige Projekte

Mit einem Bauraum von 320 x 320 x 400 mm eröffnet der Kobra 2 Plus zahlreiche Möglichkeiten für den Druck großer und kleiner Objekte, wobei der Kobra 2 Plus der zweitgrößte der Kobra 2 Ableger ist, mehr als ausreichend ist der Bauraum aber definitiv trotzdem.

Ein wichtiges Upgrade findet sich auch bei der Geschwindigkeit. Der Anycubic Kobra 2 erreichte eine maximale Geschwinigikeit von 250 mm/s. Nun bietet der Kobra 2 Plus mit bis zu 500 mm/s sogar doppelt so hohe Geschwinidikgieten. Diese Verbesserung kommt besonders bei größeren Modellen zum Vorschein, da hier die Druckzeit am meisten reduziert wird.

Unterstützung für die Anycubic App

Auch eine Anbindung an die Anycubic App ist für den Kobra 2 Plus vorgesehen. Damit kommen viele praktische Tools, wie Online-Slicing, eine Fernsteuerung und die Unterstützung für Videoaufnahmen und Zeitraffer Videos. Zustäzlich sollen auch Firmware-Updates über die APP durchgeführt werden können.

LeviQ 2.0 und weitere Features

Wie bei seinem Vorgängermodell, bietet auch der Kobra 2 Plus ein Automatische Nivellierung mit LeviQ 2.0, einem Tool, das Unregelmäßigkeiten der Druckoberfläche automatisch erkennt und ausgleicht. Ein Filamentsensor und ein 8 GB Speicher runden das die Verbesserungen des Kobra 2 Plus ab.

Im Test

Aufbau

Bevor man starten kann, muss der Kobra 2 Plus, wie die meisten Filament-3D-Drucker, erst aufgebaut werden. Das gelingt dank der beigelegten Anleitung aber recht schnell. Etwas fällt aber schon beim Auspacken auf: damit auch sichergestellt werden kann, dass kleine Kratzer oder andere Schäden an dem Rahmen oder der Basis während des Transports vermieden werden, sind diese mit vier Halterungen aneinandergeschraubt. Das funktionert nicht nur hervorragend, sondern macht auch die Aufbewahrung im abgebauten Zustand einfacher.

Hat man den Aufbau hinter sich, lässt sich der Kobra 2 Plus einfach per 49-Punkt-Auto-Nivellierung einstellen. Dies funktionert, wie bei dem Kobra 2 bereits, sehr schnell und präzise. Durch einen induktiven Sensor werden mögliche Ungenauigkeiten und andere Fehler bei der Nivellierung zusätzlich vorgebeugt.

Benchy

Nun lässt sich auch schon der erste Druck starten. Wie üblich wählten wir erstmal ein Benchy, das prkatischerweise bereits auf dem beigelegten USB-Stick vorhanden war. Ein praktisches Feature des Kobra 2 Plus ist sein integrierter Speicher, auf dem jedes gedruckte Modell automatisch abgespeichert wird. Dies soll Übertragungsfehler während des Druckvorgangs überbrücken und einen sichereren Ablauf dessen gewährleisten.

Wir haben das Modell “Benchy -34m” im “Standard”- und im “Stable”-Modus gedruckt. Mit dem ersteren Modus war das Modell in ca. 34 Minuten fertig, der zweite Druck dauerte knapp eine Stunde. Bei einer Genauigkeit von 0,2 mm ist jeder Bereich des Benchy in beiden Modi mit guter Qualität gedruckt worden. Das Benchy, dass im “Stable”-Modus gedruckt wurde, weist dennoch eine bessere Oberfläche ab, wodurch es sich definitiv besser für hochqualitative Objekte eignet.

Forbidden Watchtower

Um nun auch einen genaueren Blick auf die Detailtreue des Kobra 2 Plus zu werfen, wälhten wir den Forbidden Watchtower von kijai (Thingiverse). Dieser sieht nicht nur schön aus, sondern bietet mit seinen vielen Details auch ein ideales Testmodell.

Um den Vorbereitsungsprozess zu erleichtern, hat Anycubic auf dem beigelegten USB auch eine Slicer Konfigurationsdatei für den Kobra 2 Plus hinterlegt. Mit dieser war das Slicen des Modells schnell erledigt.

Die Schichthöhe beträgt 0,2 mm und der Druckvorgang dauerte bei einer Geschwindigkeit von 300 mm/s knapp 2,5 Stunden. Dass der Drucker bei so schnellen Bewegungen, direkt nach dem Aufbau, so eine hohe Genauigkeit aufweist, zeigt wieder, welches Potential in dem Kobra 2 Plus steckt.

Zusammenfassung

Vorteile:

• Besonders schnell
• Leise im Betrieb
• Automatische Nivellierung
• Vergrößerter Bauraum
• Starke Lüftung

Nachteile:

• Prozentanzeige während des Druckvorgangs ist manchmal verzögert

Fazit

Der Anycubic Kobra 2 Plus bietet viele Vorteile gegenüber dem Kobra 2, allem voran bei der Geschwindigkeit. Mit einer fast doppelt so schnellen Maximalgeschwindigket, beschleunigt der Kobra 2 Plus den Druckprozess immens. Mit einer Genauigkeit von bis zu 0,05 mm, kann der Kobra 2 Plus auch in Sachen Genauigkeit punkten.

Der Anycubic Kobra 2 Plus bietet den zweitgrößten Bauraum der vier neuen Ableger der Kobra 2 Serie. Besonders lohnt sich die Anschaffung also für alle, die einiges an Bauraum benötigen, aber dennoch den Platzbedarf beachten müssen.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Anycubic Kobra 2 Plus eine gut gelungene Verbesserung eines bereits außerordentlich schnellen Filament-3D-Druckers ist. Neben dem Kobra 2 Plus, bietet Anycubic ab dem 20. Oktober 2023 auch den Kobra 2 Max an, der größten Ausführung der neuen Ableger. Unseren Erfahrungsbericht hierzu finden Sie hier.

Der Anycubic Kobra 2 Plus kann auf der offiziellen Website des Herstellers für 450 € erworben werden, wobei sich Vorbesteller*innen noch bis zum Release einen Early-Bird-Rabatt sichern können.