Home Forschung & Bildung Israelische Forscher nutzen 3D-Druck bei der Behandlung von Ohrmuschelfehlbildungen

Israelische Forscher nutzen 3D-Druck bei der Behandlung von Ohrmuschelfehlbildungen

Forscher des Technion – Israel Institute of Technology und des Sheba Medical Centers haben eine effiziente Technologie zur Herstellung maßgeschneiderter funktioneller ästhetischer Implantate für die Rehabilitation angeborener Ohrendeformitäten entwickelt.

Mikrotie ist ein Oberbegriff für ein breites Spektrum sichtbarer Fehlbildungen der Ohrmuschel eines oder beider Ohren. Solche Fehlbildungen treten bei 0,1 bis 0,3 Prozent der Geburten auf. Gelegentlich kommt es bei Mikrotie neben ästhetischen Problemen auch zu Hörverlust.

Das Außenohr, die Ohrmuschel, ist ein flexibler Knorpel. Daher wird bei einer Rekonstruktion oft ein Rippenknorpel aus der Brust des Patienten verwendet. Diese Methode ist jedoch schmerzhaft und führt oft zu weiteren Komplikationen. In der Fachzeitschrift Biofabrication berichten jetzt israelischen Forscher von einem wissenschaftlichen Durchbruch. Bei diesem Projekt arbeiteten der Professor Shulamit Levenberg von der Fakultät für Biomedizinische Technik an der Technion und Dr. Shay Izhak Duvdevani, Oberarzt in der HNO und Leiter des Tissue Engineering Lab am Sheba Medical Center zusammen.

In der aktuellen Studie wendeten die Forscher neue Technologien für das Tissue Engineering an, die im Labor von Prof. Levenberg unter der Leitung von Dr. Shira Landau entwickelt wurden, um ein biologisch abbaubares Ohrmuschelgerüst herzustellen, das stabile, maßgeschneiderte Neoknorpelimplantate bildete.

Das einzigartige Gerüst, das die Bildung einer ästhetischen und stabilen Ohrmuschel ermöglicht, wird 3D-gedruckt und basiert auf einem CT-Scan. Es ist biologisch abbaubar und bildet Chondrozyten – die Zellen, die für die Knorpelbildung verantwortlich sind – und mesenchymale Stammzellen. Das Gerüst hat Poren unterschiedlicher Größe, die eine Zellanhaftung ermöglichen, um einen stabilen Knorpel zu bilden.

Weil bei dem Verfahren kein Rippenknorpel entnommen werden muss, aber dennoch auf patienteneigene Zellen zurückgegriffen werden kann, ist der Eingriff leichter verträglich. Somit kann die Operation auch schon bei Kindern ab sechs Jahren durchgeführt werden. Bisher wurden solche Operationen erst ab 10 Jahren gemacht.

Weitere Details zu der Forschung finden Sie in der Arbeit “Human-engineered auricular reconstruction (hEAR) by 3D-printed molding with human-derived auricular and costal chondrocytes and adipose-derived mesenchymal stem cells“.

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