Home Gastbeiträge Symbiose aus Inside 3D Printing Conference und METAV 2016 gelingt

Symbiose aus Inside 3D Printing Conference und METAV 2016 gelingt

Am 24. und 25. Februar 2016 wurde im Rahmen der METAV, der internationalen Messe für Fertigungstechnik und Automatisierung in der Metallbearbeitung, ebenfalls die Fachkonferenz Inside 3D Printing in Düsseldorf veranstaltet.

Wurde im Jahr 2015 die Inside 3D Printing noch als reine Fachmesse für den 3D Druck in Berlin durchgeführt, nahm man sich der Kritik einiger Aussteller, die Messe würde die Industrie außen vor lassen, an und fand im Jahr 2016 eine gelungene Symbiose aus Fachmesse für Metallbearbeitung und Fachmesse für 3D-Druck. Somit unterschied sich das Messepublikum auch signifikant von dem Vorjahrespublikum. Es waren deutlich mehr Vertreter und Besucher aus Industrie und Forschung als im Vorjahr anwesend und es kann vorweg genommen werden, dass das Konzept für Aussteller und Besucher gleichermaßen auf ging.

Ziel ist die wirtschaftliche, serienmäßige und automatisierte Produktion von Endprodukten oder Halbzeugen.

Inside 3d Printing Messe METAV Metal 3D
credit: photo by Messe Düsseldorf

Auf die prognostizierten 40.000 Besucher warteten neben den Ausstellungshallen und dem Additive Manufacturing Pavillon, drei Konferenz Tracks bestückt mit zahlreichen nationalen und internationalen Branchenexperten. Auf Grund des neuen Konzepts und der hochkarätigen Besetzung der Konferenz mit den zahlreichen Repräsentanten aus Industrie und Forschung lag der Fokus klar auf dem Thema industrieller 3D-Druck/ metallischer 3D-Druck. An zwei aufeinander folgenden Tagen wurden Einblicke in die AM-Technologie, in hybride Prozesse, in Forschung und Entwicklung, in neue Materialien sowie Applikationen und ein Ausblick über die Zukunft des Additive Manufacturing präsentiert und diskutiert. Dabei wurden die Erkenntnisse immer mit praktischen Erfahrungen aus den angrenzenden „Treiberbranchen“ wie Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie, Medizin und Werkzeugbau hinterlegt und der Status Quo kritisch hinterfragt.

Bewusst wurde der Schwerpunkt der Konferenz, passend zur METAV, auf Metalle gelegt. Führende Unternehmen gaben Einblicke in neue Entwicklungen und in die Optimierung der Prozesskette. Allen voran ging der Keynote Vortrag von Jeff DeGrane, CEO von Impossible Objects, gefolgt von Daan Kersten CEO von Additive Industries, welcher den metallischen 3D-Druck aus der Forschung in die Produktion bringen wollen. Danach reihten sich Vorträge der Firmen Hermle, DMG MORI, BMW, Lithoz, Siemens, Concept Laser, EOS, SLM Solutions, Altair, Reflow, Acram AB, Stratasys, Formlabs, robomotion sowie dem Laserzentrum Nord, dem DMRC – Paderborn Universität und dem Fraunhofer Institut in drei parallel laufenden Konferenzräumen an.

„…bring Metal Additive Manufacturing from lab to fab.“

Daan Kersten, Additive Industries

Inside 3D Printing Keynote METAV
credit: photo by Messe Düsseldorf

Die einstimmige Meinung der Experten wurde in jedem Vortrag deutlich, es ist noch viel Arbeit und Entwicklung zu leisten um Additive Manufacturing kostengünstig, effektiv, prozesssicher und qualitätssicher zu gestalten. Schlussendlich muss es gelingen die Wettbewerbsfähigkeit der Technologie im Vergleich zu traditionellen Herstellungsverfahren zu erhöhen. Bei der Formulierung eines mittelfristigen Ziels, welches die führenden Analagenhersteller (Concept Laser, SLM Solutions, EOS, Renishaw, DMG MORI, Additive Industries, Stratasys etc.) als auch die Anwender aus der Industrie anvisieren ist man sich einig. Ziel muß die wirtschaftliche, serienmäßige und automatisierte Produktion von Endprodukten oder Halbzeugen sein.

Dies ist in der Realität jedoch noch nichtder Fall. Noch immer hängen Faktoren wie Orientierung des Drucks im Bauraum, die Generierung von Supportstrukturen, das Powder-handling oder die Weiterleitung des Werkstückes zum nächsten Prozessschritt von der Expertise und vom Eingreifen des Menschen ab. Konzeptideen wie ein vollautomatischer Maschinenpark von Concept Laser bzw. Maschinensysteme mit integrierten, automatischen Handling Units wie die MetalFAB1 von Additive Indusries sind erste Ansätze, jedoch noch lange nicht ausentwickelt und Status Quo.

„To start the machine is not an issue. To do all things right before and after is the key and it is still based on the experience of experts.”
Dr. Dieter Schwarze, SLM Solutions GmbH

Ein weiterer vielsprechender Ansatz ist die Integration bzw. Kombination von subtraktiven und additiven Fertigungstechnologien in einer Maschine. Solche Hybridmaschinen ermöglichen den konturnahen Formaufbau beispielsweise durch Laserauftragsschweißen (additiv) und eine abschließende material- und kostensparende Nachbearbeitung (subtraktiv) durch Fräsen, Spanen oder Bohren.

Ein kleines Highlight gab es gleich zu Beginn der Konferenz mit der Verleihung des jährlich ausgelobten International Additive Manufacturing Awards (IAWA). Der Preis, welcher durch eine zehnköpfige Jury (5 Vertreter aus Nordamerika, 5 Vertreter aus Europa) verliehen wird und mit einer Preissumme von 20.000 USD dotiert ist, zeichnet die beste Innovation des Jahres im Additive Manufacturing aus. Unter den 3 Nominierten waren das niederländische Unternehmen Additive Industries mit dem integrierten Maschinensystem MetalFAB1, der fränkische Anlagenhersteller Concept Laser mit einem QM-System zur Erfassung und Dokumentation des Schmelzpools in Echtzeit namens Meltpool Monitoring System und die LASERTEC 65 3D Hybridanlage der DMG Sauer GmbH. Ausgezeichnet wurde die Firma Concept Laser und konnte sich damit erfolgreich gegen 15 weitere Bewerber aus Deutschland, Finnland, Großbritannien, Niederlande, Schweiz und den USA durchsetzen.

IAMA Verleihung Inside 3D Printing METAV
IAMA-Preisverleihung 2016 in Düsseldorf (v.l.): Patrick Diederich (Geschäftsführer von DMG Sauer GmbH), Harry Kleinijnen (Process & Application Manager bei Additive Industries) und Dr. Florian Bechmann (Entwicklungsleiter bei Concept Laser) – credit: photo by Messe Düsseldorf

Die nominierten Innovationen zeigen einmal mehr das Additive Manufacturing in Zukunft mehr sein wird als der bloße schichtweise Aufbau eines Werkstoffes zu einem Bauteil. Additiv Manufacturing wird „erwachsen“ und seinen Platz als sinnvolle Ergänzung zu den etablierten Fertigungsmöglichkeiten finden. Die zahlreichen Expertengespräche und vorgestellten Innovationen sowie die Integration des AM in die bestehende Industrielandschaft lassen daran keinen Zweifel. Mit der Öffnung der Inside 3D Printing für ein breiteres Fachpublikum wurde nun endgültig der Weg zu den Anwendern gesucht und gefunden. Vorbei sind die Zeiten in denen die Branche unter sich blieb und das Konzept „METAV meets Inside 3D Printing“ ist aufgegangen.

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