Der französische 3D-Druck-Hersteller Prodways blickt auf ein schwieriges Geschäftsjahr 2023 zurück. Wie aus dem aktuellen Finanzbericht hervorgeht, ging der Umsatz von 81 Millionen Euro im Vorjahr auf 75 Millionen Euro zurück. Ursachen waren eine Umstellung der Umsatzverbuchung für Softwareaktivitäten sowie rückläufige Druckerverkäufe, insbesondere im vierten Quartal.
Zwar verzeichnete die Produktsparte mit gefertigten 3D-Druckteilen ein Umsatzplus von 11 Prozent. Dennoch führten die Herausforderungen unter dem Strich zu einem Nettoverlust von 14 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sank von 11 auf 6 Millionen Euro, was einer Marge von 8 Prozent entspricht.
Als Gründe für den Margenrückgang nennt Prodways Einmaleffekte wie einen Schuldenerlass im Vorjahr, gestiegene Vertriebskosten sowie Verluste im Bereich kleiner Schmuckdrucker. Um wieder eine zweistellige EBITDA-Marge zu erreichen, stellt das Unternehmen sein Angebot auf profitablere Industriedrucker um. So sollen keine kleine 3D-Drucker mehr für den Schmuckmarkt verkauft werden. Stattdessen will sich Prodways auf größere Systeme wie das Digitalight-Processing-System MovingLight für den Dentalbereich konzentrieren. Kurzfristig werden diese Maßnahmen die Profitabilität im ersten Halbjahr 2024 mit rund 1 Million Euro an Sonderkosten belasten, sollen aber in der zweiten Jahreshälfte positive Effekte haben.
Zu den weiteren Schritten gehört der Verkauf der Tochter Cristal, die mit 3D-gedruckten Zahnprothesen eigenen Prodways-Kunden Konkurrenz machte. Auch wird Prodways seine Belegschaft verkleinern, um Personalkosten zu sparen. Trotz der Umstrukturierung und gesunkenen Druckerverkäufe erzielte Prodways 2023 noch einen positiven Cashflow von 2,1 Millionen Euro. Die liquiden Mittel beliefen sich auf 16 Millionen Euro, die Nettoverschuldung betrug -2,9 Millionen Euro.
Für 2024 erwartet das Unternehmen eine Rückkehr auf Wachstumskurs sowie verbesserte Margen – unter anderem durch den Ausstieg aus dem Schmuckdrucker-Geschäft bis Jahresende und den Umstieg auf Software-as-a-Service-Modelle.