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Chaos in der Lieferkette: Wie in der Produktion durch 3D-Druck Lieferengpässe minimiert werden können

Die globalisierte Welt hat viele wirtschaftliche Vorteile, aber Engpässe und Probleme in der Lieferkette stellen Unternehmen weltweit weiterhin anhaltend vor Herausforderungen. Wenn ein einzelnes Fertigungsteil am anderen Ende der Welt produziert wird, der Schiffstransport ins Stocken gerät oder eine politische Krise die Handelswege ausbremst, gerät das Modell der globalen Fabrik ins Wanken. Da dies ein substantielles Thema ist, dass Produktionsprozesse auch langfristig beeinflusst werden, muss die Produktion zwangsläufig wieder näher an den Kunden heranrücken. Das ist die Chance für hochautomatisierte additive Fertigungstechniken in Verbindung mit cloudbasierten Services.

Gastbeitrag von Andreas Tulaj, Vice President Sales Europe bei Carbon

Der industrielle 3D Druck hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt und kann heute nicht nur traditionellen Produktionsverfahren ergänzen, sondern auch neuartige Designs und Produkte ermöglichen. Die digitale additive Fertigung als integrierter Teil oder sogar Ersatz des Produktionsprozesses ist ein Enabler, um Komponenten kostengünstiger und individuell mit kürzeren Vorlaufzeiten zu produzieren und letztendlich auch Schwachstellen in der Lieferkette zu reduzieren.

Demokratisierung durch Digitalisierung

Andreas Tulaj, Vice President Sales Europe bei Carbon
Andreas Tulaj, Vice President Sales Europe bei Carbon
Die Vorteile der additiven Fertigung liegen zunächst in der digitalen Effizienz und einer Software, die für jeden zugänglich ist. Denn jedes Produkt existiert im Wesentlichen als digitale Konstruktionsdatei die Mithilfe von cloudbasierten Programmen an einen 3D-Drucker gesendet werden kann, der sich idealerweise so nah wie möglich am Endverbraucher befindet. Das Endprodukt wird somit viel näher am Endkunden produziert und für den Hersteller fallen weder zusätzliche Kosten an noch gibt es zusätzliche logistische Herausforderungen.
Mit Hilfe cloudbasierter Softwaretools können Designer und Ingenieure komplexe Strukturen auf einer einzigen Plattform entwerfen, testen und optimieren.

3D-Druck wird in vielen Branchen und Bereichen eingesetzt

Führungskräfte in der Fertigung neigen oft dazu, bei den Verfahren zu bleiben, mit denen sie vertraut sind. Diejenigen, die sich mit den Fähigkeiten und Vorteilen der Technologie noch nicht konkret befasst haben, betrachten den 3D-Druck immer noch als einen rein nutzbaren Prozess für Forschung und Entwicklung sowie für das Prototyping. Weitere Hindernisse für die Einführung von additiver Fertigung waren mangelndes Know-how und hohe Anfangsinvestitionen in Hard- und Software.

Aber immer mehr Unternehmen weltweit entdecken die Vorteile der additiven Fertigung und nutzen diese Fertigungstechnik für verschiedenste Produktbereiche: von Autoteilen bis hin zu Sportartikeln oder hochgradig individualisierbaren Produkten wie Hörgeräte oder Zahnspangen. In vielen Fällen bieten die Produkte, die mit fortschrittlicher 3D-Drucktechnologie hergestellt werden, neben einer Kosten- und Materialeffizienz auch erhebliche mechanische Leistungsvorteile.

Ein gutes Beispiel hierfür ist Astoria Pacific, ein Hersteller von automatisierten Analyselösungen für Labors. Nach erheblichen Verzögerungen bei der Beschaffung von PVC und Bleche konnte der Hersteller mithilfe der umfangreichen Materialportfolio von Carbon und dessen 3D-Drucksysteme nicht nur geeignete alternative Werkstoffe finden, sondern auch die Produktionszeit von 18 auf zwei Wochen verkürzen, Kosten einsparen, die Oberflächenqualität verbessern und ein geringeres Gewicht sowie thermische und mechanische Vorteile erzielen.

Die Vorzüge des 3D-Drucks richtig nutzen

Die Probleme innerhalb der globalen Lieferkette werden in absehbarer Zeit nicht verschwinden. Deshalb ist es sinnvoll, dies nicht länger als Krise zu betrachten, sondern vielmehr die Tatsache zu akzeptieren, dass sich die Produktionswelt verändert hat und sich ständig weiterentwickeln wird.

Für viele Führungskräfte bedeutet dies, dass sie ihre traditionellen Prozesse und deren Kosten-Nutzen-Verhältnis überdenken müssen. Glücklicherweise sind Produkt- und Beschaffungsmanager, die eine Umstellung auf den 3D-Druck in Erwägung ziehen, heute stärker in die Diskussion eingebunden als je zuvor. Ingenieure und Designer brauchen wenig Überzeugungsarbeit zu leisten, da sie die Vorteile der additiven Fertigung in der Regel sofort erkennen. Dank der jüngsten Fortschritte bei der Software ist der 3D-Druck jedoch weniger kapitalintensiv als frühere Generationen von Spritzguss- oder anderen Drucktechnologien – und dabei sind die Kosteneinsparungen durch den Transport noch gar nicht berücksichtigt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der 3D-Druck nicht nur die Fertigung näher an den Kunden heranbringen und zahlreiche Komplikationen in der Lieferkette umgehen kann, sondern auch ein enormes Einsparpotenzial eröffnet – dank geringerer Transportkosten, weniger Materialabfall, gesamtkostengünstiger Produktion und optimierter, bedarfsgerechter Lagerung. Hersteller, die den Weckruf durch die Supply Chain-Problematik nicht beherzigen, laufen Gefahr, in einen Dauerschlaf zu verfallen und vom Markt verdrängt zu werden.

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