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Kupol plant Launch von 3D-gedruckten Fahrradhelmen

Seit dem Jahr 2017 beschäftigt sich die kanadische Firma Kupol mit der Herstellung von 3D-gedruckten, personalisierbaren Fahrradhelmen. Doch was hinter der Entwicklung und dem 3D-Druck der Helme steckt verrät Kupol-CEO Gabriel Boutin in einem Interview.

Bereits vor einigen Jahren schon kündigte das kanadische Unternehmen Kupol sein Vorhaben an, Fahrradhelme 3D-drucken zu wollen. Zwar wäre es mit dem Einsatz von 3D-Technologien möglich eine bessere Passform und teils auch einen sichereren Helm zu produzieren, die Test-Phase gestaltete sich jedoch schwierig. Seit vergangenem Jahr beschäftigte sich das Unternehmen nun mit diesem Problem und fand schließlich eine Lösung.

Kupol’s Fahrradhelme werden speziell für den 3D-Druck designed und in Folge dessen mit neuartigen 3D-Druckstrukturen hergestellt, um Stöße zu absorbieren und Komfort zu erzeugen. In einem Interview verrät Gabriel Boutin, CEO von Kupol, mehr zu den personalisierten Fahrradhelmen.

Auf die Frage wieso sich das Unternehmen für 3D-Druck entschied, antwortete Boutin:

„Als Berater im Bereich Helmdesign seit über einem Jahrzehnt bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der Hauptprozess in der Entwicklung von Helmen der Herstellungsprozess ist.

Der Fahrradhelm sollte sich immer zu einem anspruchsvollen 3D-Druckobjekt entwickeln. Der Schaumhelm, wie wir ihn kennen, ist in mehr als zwanzig Jahren nicht wesentlich fortgeschritten. Es ist höchste Zeit für eine Revolution.

Das Formen des Dämmstoffs – des so genannten expandierten Polystyrols – war ein großes Hindernis für die Erfüllung unseres Komfortversprechens. Deshalb haben wir unser zum Patent angemeldetes Sicherheitssystem KOLLIDE entwickelt, das aus drei Teilen besteht. Das 3D KORE ist eine Matrix, die beim Aufprall kollabiert, um die Hauptlast der Kraft zu absorbieren, während sie als Grundlage für unsere zwei zusätzlichen Technologieebenen dient. Die äußeren KINETIC BUMPERS polstern deinen Kopf und agieren als Dichteabsorptionsschicht, um die Geschwindigkeit des Aufpralls zu verlangsamen, bevor er dich erreicht. Schließlich ist der Innenhelm mit der OKTOPUS-Technologie ausgekleidet, die aus über 100 flexiblen, saugnapfähnlichen Schoten besteht, die eine angepasste, atmungsaktive Passform bieten und es dem Helm ermöglichen, sich in Rotation zu bewegen, um jede Art von Aufprall zu absorbieren.“

Weiters gibt der Kupol CEO Aufschluss über die genutzten Materialien. Nach Aussage von Boutin kam das am häufigsten genutzte Kunststoffpulver PA12 aufgrund seiner guten mechanischen Eigenschaften zum Einsatz. Die Hauptfaktoren für die Auswahl des Materials sind ebenso die Dichte sowie auch die Dicke des Materials, um einen bestimmten Energieabsorptionsgrad zu erreichen.

Durch den Einsatz von 3D-Drucktechnologien ist es nach Aussage des Unternehmens auch möglich, die Fahrradhelme zu personalisieren:

„Eine bessere Passform bedeutet besseren Schutz. Die über 100 OKTOPUS Pods im 3D KORE ermöglichen es uns auch, einen Helm mit einem halbweichen Inneren zu liefern, der sich nahtlos an jede Kopfform anpasst. In Zukunft werden wir eine breitere Palette an Farben und Grafiken anbieten, die jedem Geschmack gerecht werden. Kann kundengerechter, farbenreicher 3D-Druck in den Karten sein? Ich denke, das ist ein Ja.“

Die Druckzeit der Helme hielt sich mit 8 komplett 3D-gedruckten 3D KOREs in nur 12 Stunden eher gering. Der Hauptteil des Helms wird in vier einzelnen Abschnitten 3D-gedruckt, „um den verfügbaren Platz in der Baueinheit optimal zu nutzen.“ Um die dank der additiven Fertigung gegebene Designfreiheit optimal nutzen zu können sowie höchste Produktivität und Qualität zu erreichen, nutzt das Unternehmen die Multi-Jet-Fusionplattform von HP.

Auch erzählt CEO Gabriel Boutin in dem Interview über die Vorteile des 3D-Drucks für Anwender:

„Der 3D-Druck ist der einzige Herstellungsprozess, bei dem sich der Designer ausschließlich auf sein Ziel konzentrieren kann: Kopfsicherheit. Andere Herstellungstechniken wie das Spritzgießen zwingen den Konstrukteur dazu, bei so vielen Aspekten Kompromisse einzugehen, von der Größe bis zu den Verjüngungswinkeln, weniger SKUs und mehr. Auf der anderen Seite möchte der Benutzer einen Helm, der so leicht wie möglich ist und gleichzeitig hervorragenden Schutz und Atmungsaktivität bietet. Sie wollen eine perfekte Passform ohne unangenehme Druckpunkte und erwarten die Sicherheit auf dem Preis, den sie bereit sind zu zahlen. Der Radfahrer sucht keine Kompromisse – sie wollen alles. Und genau das gibt Kupol ihnen.“

Die Qualität der Helme wird gesichert, indem jeder Druck mehrere Prüfkörper enthalt, welche durch präzise technische Methoden gesteuert werden. Weiters wird die Sicherheit der 3D-gedruckten Fahrradhelme durch den Standard-Zertifizierungsprozess, in Nordamerika genannt CSPC und in Europa bekannt unter CE, sowie durch erforderliche Qualifikationen sichergestellt.

„Unsere Mission bei kupol ist es, einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Kopfsicherheit zu leisten, und alles, was wir tun, spiegelt diese Verpflichtung wider.“

Auf die Frage, was denn die Zukunftpläne des Unternehmens wären, antwortete Boutin:

„Bei kupol wollen wir mehr erfinden als den Fahrradhelm. Wir glauben, dass wir das richtige Rezept gefunden zu haben, um andere Arten von Helmen neu zu gestalten, was unser Ziel auf lange Sicht ist. Kurzfristig bereiten wir die Einführung unseres ersten kupol Fahrradhelms vor – ein vielseitiges Produkt für Fahrer, die pendeln, Rad fahren oder Offroad fahren.“

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