Die Herstellung maßgeschneiderter 3D-Druck-Filamente war bislang überwiegend Großunternehmen vorbehalten. Der YouTuber Stefan von CNC Kitchen demonstriert jedoch eine einfache Technik, mit der sich individualisierte Filamente wie Multicolor- oder Multipolymer-Filamente im Haushalt fertigen lassen.
Ausgangspunkt war eine alte 3-mm-PLA-Rolle, die Stefan auf die heute gängigere 1,75-mm-Dimension umwandeln wollte. Dazu nutzte er eine Schmelzvorrichtung für PET-Flaschen, durch deren Düse er das aufgeheizte 3-mm-Filament zog. Unterschiedliche Temperaturen und Zugkräfte ermöglichten die exakte Rohrung auf den Zieldurchmesser.
Diese Erkenntnis übertrug Stefan auf Multicolor-Filamente: Aus einzelnen Filamenten verschiedener Farben 3D-druckte er zunächst eine Form. Diese verarbeite er anschließend durch die Schmelzdüse, wodurch sich die Farben zu einem regelmäßigen Multicolor-Filament vereinten.
Mithilfe eines Durchmesser-Sensors optimierte Stefan kontinuierlich die Prozessparameter. Das Verfahren ließ sich sogar für Spezialfilamente wie partielle PLA-TPU-Filament nutzen. Diese zeigten im Zugversuch eine deutlich erhöhte Zähigkeit gegenüber reinem PLA.
Mikroskopaufnahmen offenbaren den Grund: Das TPU bildet Fasern, die wie Dämpfer in der PLA-Matrix wirken. So lassen sich maßgeschneiderte Verbundwerkstoffe im 3D-Druck realisieren.