Das RepRapMicron-Projekt: Ziel Mikron-Genauigkeit für den 3D-Druck

Ein neues Projekt innerhalb der RepRap-Community strebt die Grenzen der Fertigungsgenauigkeit weiter an: Das μRepRap-Projekt (auch RepRapMicron) hat sich zum Ziel gesetzt, einen 3D-Drucker für die Mikronfertigung zu entwickeln, der eine Präzision von unter einem Mikrometer (1⁄1000 Millimeter) ermöglicht.

In den Anfängen des 3D-Drucks lag der Fokus zunächst auf einer gröberen Auflösung im Millimeterbereich. Mit der steigenden Verbreitung wuchs jedoch auch der Bedarf an feinerer Fertigungsgenauigkeit, etwa für die Herstellung von Mikroelektronik, Mikrosystemen und Komponenten für biologische Anwendungen.

Genau hier setzt das μRepRap-Projekt an: Inspiriert von den Mikroskopieplattformen des OpenFlexure-Projekts, sollen existierende RepRap-Komponenten sowie 3D-gedruckte Teile mit erschwinglichen Standardmaterialien neue Möglichkeiten der Mikrofertigung eröffnen.

Die Erwartungen für den ersten Prototyp sind hoch. Eine wiederholbare Positioniergenauigkeit von unter 3 Mikrometern auf einem 10 mm großen Arbeitsbereich sowie die Fähigkeit, Sonden im Mikrometermaßstab zu fertigen. Als Depositionssystem kommen zunächst einfache Tintenfedern oder fotosensitive Harze zum Einsatz.

Der Projektgründer plant, eine OpenFlexure Delta-Bühne mit drei Achsen und Mikroskopanbindung als experimentelle Plattform aufzubauen. Erste Tests umfassen die Herstellung kontrollierter Tintenablagen und Polymer-Mikrotröpfchen.

Auch wenn die Zielsetzung ambitioniert ist, zeigt die RepRap-Bewegung bereits seit ihren Anfängen, dass die gemeinschaftliche Weiterentwicklung von Open-Source-Hardware und verteilter Innovationsgeist zu bemerkenswerten Ergebnissen führen können. Das μRepRap-Projekt demonstriert einmal mehr den ungebrochenen Erfindergeist und das Streben nach neuen Dimensionen der dezentralen Fertigung innerhalb der RepRap-Community.