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TwoTrees TS3 Laser Engraver Review

Der chinesische Hersteller TwoTrees bietet mit dem TS3 eine interessante Laser Graviermaschine, die im Vergleich zu alternativen Geräten vor allem mit einem geschlossenen Bauraum und der Möglichkeit zylindrischen Objekten bearbeiten zu können, punktet. Wir dürfen das Gerät vorab kurz testen.

Das Gerät trifft in unserer Redaktion gut verpackt und mit etwas Lieferumfang ein. Zum Aufbau ohne externen Luftabzug müssen lediglich die Schutzfolien und Klebestreifen abgezogen, einige Kabelbinder, die als Transportfixierung dienen, gelöst, das Netzgerät eingesteckt und die Software installiert werden. Nach etwa 10 Minuten steht das Gerät großteils startklar in unserer Redaktion.

Lieferumfang

Der Lieferumfang besteht aus dem Gerät selbst, einem Netzteil, einem Anschluss für eine externe Luftabsaugung, dem zugehörigen Luftschlauch, einem Handbuch, einem USB-Kabel, einer Schutzbrille, Abstandhalter zum Kalibrieren des Lasers, einigen Schraubenschlüssel und Kabelbinder sowie einem USB-Stick mit SD-Karte.

Ausstattung und Funktionen

Das Gerät verfügt über einen geschlossenen Bauraum mit wahlweisem Luftabzug durch einen Filter oder mittels Abluftschlauch, einem Farbtouchdisplay und umfangreiche auch PC unabhängige Steuerungsfunktionen via SD-Karte und Display, Wifi und App. Das Gerät kann damit auf unterschiedlicher Weise gesteuert werden, wobei auf der SD-Karte gespeicherte Modelle computerunabhängig durch das integrierte Touch Display steuern lassen. Selbige Steueroptionen bietet auch die Steuerung via Browserinterface, auf die man im eigenen Netzwerk zugreifen kann, sofern das Gerät via Wifi mit dem Netzwerk verbunden ist. Auch die App ermöglicht die rudimentäre Steuerung von einfachen Gravieraufgaben.

PC unabhängige Steuerung via Touch-Screen und SD-Karte

Das Gerät richtet sich laut Hersteller dabei nicht nur an Anfänger und Hobbyisten, sondern soll mit einer Bearbeitungsgröße von 300 x 200 mm auch professionelle Anwender ansprechen. Dafür steht neben dem geschlossenen Bauraum samt Luftabzug auch ein Lasermodul mit bis zu 10 Watt, einen Flammen-Sensor sowie eine rotierende Einheit für zylindrische Objekte zur Verfügung. Die rotierende Bearbeitungseinheit befindet sich dabei etwas versteckt unter mit vier Schrauben gesicherten Metallplatten, die unter dem herausnehmbaren Lochraster-Gitter zu finden sind.

Der optionale Abluftschlauch lässt sich einfach durch Lösen weniger Schrauben auf der Rückseite anbringen.

Umschalter für die Dreheinheit und Anschluss für externen Luftabzug
Flammenmelder, SD-Karte sowie USB- und Netzgerät Anschluss
Bauraum mit abnehmbaren Lochraster-Gitter
Platten unter dem Gitter
rotierende Einheit für zylindrische Objekte

Technische Spezifikationen

Als Software empfiehlt TwoTrees, wie für diese Geräteklasse üblich LaserGRBL, welches für Windows kostenlos zur Verfügung steht. Für Mac und Linux Benutzer wird LightBurn empfohlen (steht ebenfalls für Windows zur Verfügung), die man jedoch käuflich erwerben muss, aber für 30 Tage kostenfrei testen kann. Wir laden und installieren LightBurn und führen die einfache Konfiguration gemäß der Anleitung durch. Lightburn selbst ist eine mächtige Software, die aber auch per Plug-and-Play betrieben werden kann. Man fügt ein Bild in JPG, JPEG, PNG, BMP, SVG Format ein, adaptiert die Leistung und Geschwindigkeit des Lasers (abhängig vom Material), entscheidet sich für eine Auflösung und los geht es. Auf Plattformen wie Thingiverse.com findet man auch schnell großartige Lasercutting Vorlagen und kann auch Strukturen und Schnitte aller Art vornehmen.

Gerätepräsentation des Herstellers

TS3 Friendly Parent-child Ever-changing

Inbetriebnahme und Test

Zum ausführlichen Test des Gerätes schließen wir das Gerät direkt mittels USB-Kabel an einen Mac an. Mangels Abzugsvorrichtung testen wir das Gerät mithilfe des mitgelieferten Filters. Wir fokussieren beim Gerätetest hauptsächlich auf die Unterschiede zu bisher getesteten Geräten. Damit wir das Gerät auf einem Mac testen können, müssen wir jedoch vorab ein kleines Problem lösen. Leider lässt sich das Gerät nicht mittels mitgelieferten Kabels und einem USB-Adapter verwenden, sondern benötigt ein kompatibles USB-C Kabel, welches jedoch nicht im Lieferumfang enthalten ist. Mit dem richtigen Kabel lässt sich das Gerät dann aber problemlos auf einen Mac in LightBurn einrichten. Wir starten unseren ersten Test und gravieren erstmals einige unterschiedliche Materialien. Dafür muss der Brennpunkt des Lasers in den richtigen Abstand zur Materialstärke gebracht werden, welches sich mit den mitgelieferten variablen Abstandshalter aus Aluminium und der in Handbuch vorgeschlagenen Abstände ohne Probleme einstellen lässt. Dafür gibt es eine praktische kleine Handschraube, mithilfe derer der Abstand des Lasers werkzeuglos in der Höhe verstellt werden kann.

Abstandshalter, Richtwerte zur Bearbeitung verschiedener Materialien, Handschraube

Das Gerät graviert und schneidet Materialen wie Papier, Karton, Holz, Moosgummi und ähnliches erwartungsgemäß sehr gut und verlässlich. Die Gravur-Qualität ist dabei vergleichbar mit jener anderen Geräte, die Schneide-Kraft entsprechend höher als bei den 5 Watt Geräten, die wir bisher testen konnten.

Das gravieren und schneiden von Materialien funktioniert dank des 10 Watt Lasers einfach und in guter Qualität

Besonders achten wir daher als Nächstes auf den eigentlichen Vorteilen und Unterschiede des Gerätes zum Mitbewerber, dem geschlossenen Bauraum und der Dreheinheit für zylindrische Objekte.

Tatsächlich schafft es das Gerät den Großteil des entstehenden Rauches samt Geruch zu filtern. Ein leichter Geruch ist zwar weiter wahrnehmbar und resultiert aus geringfügigem Rauch, der aus den Fugen des Gerätes nach außen gelangt. Dennoch ist der geschlossene Bauraum eine äußerst willkommene Verbesserung gegenüber allen freistehenden Lasergravierer und macht die Indoor-Benutzung damit deutlich realistischer. Mit angeschlossenen Abluftschlauch sollte sich darüber hinaus der Geruch noch weiter reduzieren lassen. Ein weiterer Vorteil, der sich laut Hersteller aus der Lichtschutzhaube ergibt, ist die Möglichkeit, das Gerät ohne Schutzbrille zu benutzen. Leider gibt es dabei aber keine Abschaltautomatik, wenn man die Klappe im Betrieb öffnet. Wir empfehlen daher auf eine Nummer sicherzugehen und dennoch die mitgelieferte Schutzbrille zu verwenden.

Lichtschutzhaube vermindert Geruch, Rauch und schätzt Augen vor dem Laser

Auch die rotierende Dreheinheit für zylindrische Objekte funktioniert überraschend gut und intuitiv. Zuerst muss dafür der Schalter auf der Rückseite umgelegt werden, damit die Rollen aktiviert werden. Wir testen die Gravierfunktion anhand eines Glases, dessen Oberfläche wir zuvor mit schwarzer abziehbarer Sprühfolie besprüht haben. Beim zweiten Test mit langsamerer Gravurzeit lässt sich damit hervorragend unser Logo in das Glas gravieren.

Die Funktion bietet damit einen deutlichen Vorteil zu anderen Geräten.

Gravieren von zylindrischen Objekten
Glasgravur vor und nach Entfernung der Sprühfolie

Fazit

Das Gerät bietet in unseren Test eine verlässliche und gute Gravur und Schneideleistung. Im Vergleich zu anderen Geräten in diesem Preissegment fällt zwar die Arbeitsfläche etwas kleiner als bei anderen Modellen aus, dafür punktet der TS3 jedoch deutlich durch seinen geschlossenen Bauraum, der den Rauch deutlich verringert sowie von der integrierten Rotier-Einheit für zylindrische Objekte und der umfangreichen Steuermöglichkeit. Diese Funktionen machen den TS3 aktuell zu einem äußerst attraktiven Gerät in diesem Preissegment.

Mehr zum Gerät gibt es auf der offiziellen TwoTrees-Seite.

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