Home Forschung & Bildung 3D-gedruckte Calamari-Ringe auf Pflanzenbasis

3D-gedruckte Calamari-Ringe auf Pflanzenbasis

In Supermarkt-Kühlregalen sind Fleischalternativen weit verbreitet, doch pflanzliche Meeresfrüchte sind selten. Angesichts der umweltschädlichen Fischerei zeigen Forschende einen neuen Ansatz: Mit 3D-Druck und einer Tinte aus Mikroalgen- und Mungobohnenprotein kreieren sie vegane Calamari-Ringe.

“Ich denke, es ist absehbar, dass das Angebot an Meeresfrüchten in Zukunft sehr begrenzt sein könnte”, fügt Poornima Vijayan hinzu, eine Doktorandin, die die Arbeit auf der Tagung vorstellt. “Wir müssen uns auf alternative Proteinquellen einstellen, vor allem hier in Singapur, wo über 90 % des Fischs importiert werden.”

Das Herzstück dieser neuen Methode ist ein “Tinten”-Mix aus Mikroalgenprotein und Mungobohnenprotein, der mit einem lebensmitteltauglichen 3D-Drucker verarbeitet wird. Der Prozess ermöglicht es, verschiedene Texturen in einem Produkt zu erzeugen, die von glatt und fettig bis faserig und zäh reichen.

“Es gibt zwar pflanzliche Meeresfrüchteimitate, aber die Zutaten enthalten in der Regel kein Protein. Wir wollten Produkte auf Proteinbasis herstellen, die ernährungsphysiologisch gleichwertig oder besser sind als echte Meeresfrüchte und gleichzeitig die Nachhaltigkeit von Lebensmitteln berücksichtigen”, sagt Dr. Dejian Huang, der Leiter dieser Forschungsarbeit.

3D-printing a plant-based seafood alternative | Headline Science

Der 3D-Druck verleiht dem Produkt nicht nur Struktur und Textur, sondern eröffnet auch vielfältige Zubereitungsmöglichkeiten – von Backen bis Braten. In ersten Tests wurde das Produkt von den Forschern probiert und als geschmacklich akzeptabel und texturtechnisch vielversprechend befunden.

“Wir haben bereits Lachsfilets mit Proteinen aus roten Linsen gedruckt, weil diese eine besondere Farbe haben, und wir haben auch schon Garnelen gedruckt”, sagt Huang. “Jetzt wollten wir etwas anderes Interessantes drucken, das das Potenzial zur Vermarktung hat – Calamari-Ringe.”

“Das Ziel ist es, die gleiche Textur und die gleichen elastischen Eigenschaften wie bei den im Handel erhältlichen Calamari-Ringen zu erreichen”, sagt sie. “Ich bin noch dabei herauszufinden, wie sich die Zusammensetzung auf die Elastizität des Produkts und die endgültigen sensorischen Eigenschaften auswirkt”.

“Ich glaube nicht, dass es viele bekannte Fälle von Allergien gegen Mikroalgenproteine oder Mungobohnenproteine gibt. Aber wir wissen es noch nicht, weil es sich noch um eine neue Kombination handelt”, sagt er.

In naher Zukunft plant das Team, zahlreiche Prototypen zu entwickeln und zu prüfen, wie einfach sie für die großtechnische Herstellung von Lebensmitteln entwickelt werden können. Huang geht davon aus, dass diese kalamariähnlichen Produkte in den nächsten Jahren in Feinschmeckerrestaurants oder Spezialitätengeschäften erhältlich sein könnten.

“Ich denke, die Leute werden unser pflanzliches Imitat mögen. Vom Standpunkt der Neuheit aus betrachtet, hat es den Geschmack von Meeresfrüchten, stammt aber ausschließlich aus nachhaltigen pflanzlichen Quellen”, schließt Vijayan.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einsatz von 3D-Drucktechnologie in der Lebensmittelindustrie spannende Möglichkeiten eröffnet, insbesondere für nachhaltige und gesunde Ernährungsalternativen. Es bleibt abzuwarten, wie der Markt auf diese Innovationen reagieren wird.

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