Flovv-e vereint 3D-Druck und Spritzguss für Polyurethan-Produktion

Der 3D-Druck eröffnet neue Möglichkeiten für die Fertigungsindustrie – auch durch Kombination mit klassischen Verfahren wie dem Spritzguss. Das Unternehmen Neckog Industries aus Texas hat mit der Flovv-e eine solche Hybridlösung vorgestellt, die beides in einem Gerät vereint.

Das Kernstück ist ein konventioneller 3D-Drucker für ABS-Filament. Die gedruckten Objekte dienen jedoch nicht als Endergebnis, sondern als Formen für einen direkt integrierten Spritzguss-Prozess. Dieser ermöglicht die Herstellung von Produkten aus Polyurethan-Schaumstoff.

Das Polyurethan-Spritzgießen erfolgt nach dem Prinzip des Zwei-Komponenten-Verfahrens. Dabei werden zwei flüssige Ausgangsmaterialien, aus separaten Behältern entnommen, die exakt dosiert werden, in einer Mischkammer mit hohem Druck durchmischt. Die entstehende zähflüssige Masse wird dann in die zuvor gedruckte Form gespritzt und härtet anschließend aus.

Laut Hersteller lassen sich so schnell und einfach individuell geformte Schaumstoff-Produkte fertigen – vom Prototypen bis zur Kleinserienproduktion. Ein Vorteil gegenüber reinem Formenbau ist die Wiederverwendbarkeit der 3D-gedruckten Formen für mehrere Zyklen. Zusätzlich eingebunden ist ein Farbdosiersystem, um die Schaumstoffteile zu färben.

Mit ihrem Komplettpaket aus Drucker und Spritzgussanlage wollen die Entwickler den Markt für kostengünstige und flexible Polyurethan-Fertigung erschließen. Erste Tests mit dem integrierten Ansatz zeigten vielversprechende Ergebnisse. Das Gerät soll jedoch zunächst nur für industrielle Kunden verfügbar sein.