3D-gedrucktes Rückenmarkimplantat erstmals bei Operation eingesetzt

Das Unternehmen DeGen Medical hat bekannt gegeben, dass sein 3D-gedrucktes Wirbelsäulenimplantat „Solar AM“ erstmals in einer Operation implantiert wurde. Die Premiere fand am Texas Back Institute statt, das als eines der größten spezialisierten Wirbelsäulenzentren der Welt gilt.

Die Eingriffe wurden von den Chirurgen Dr. Peter Derman und Dr. Alexander Satin im Texas Health Center for Diagnostics and Surgery innerhalb des Texas Back Institute durchgeführt. Sie setzten damit als erste Mediziner das additiv gefertigte Implantat bei ihren Patienten ein.

Bei dem Solar AM handelt es sich um ein Implantat für die vordere lumbale Wirbelsäulenversteifung (ALIF). Es kommt im Bereich der Lendenwirbel zwischen Bauch und Rücken zum Einsatz. Laut Hersteller DeGen Medical ist das Implantat per 3D-Druck gefertigt, wobei auf Schneidöle und Materialübertragungen verzichtet wird.

Dadurch und durch eine spezielle Metallurgie soll sich die Visualisierung und Bildgebung mit dem Implantat verbessern. Solar AM ist in verschiedenen Größen und Optionen verfügbar, um unterschiedliche Patientenanatomien abzudecken. Es besteht aus dem Titan-Material PuriTi von DeGen Medical.

Chirurg Scott Blumenthal vom Texas Back Institute sieht in dem 3D-gedruckten Implantat und dessen Instrumentarium einen neuen Industriestandard. Insbesondere die verbesserten Bildgebungseigenschaften gegenüber herkömmlichem Titan nennt er einen großen Vorteil, da es zu weniger Artefakten in den Aufnahmen komme.

Laut Hersteller DeGen Medical ermöglicht das individuell anpassbare Solar AM Implantat minimal-invasive Eingriffe mit kurzen Operations- und Genesungszeiten. Es sei eine effektive Behandlungsoption bei chronischen Rückenschmerzen durch Degeneration der unteren Lendenwirbelsäule. Durch die erfolgreiche Premiere sei ein erster Schritt getan, um Patienten von den Vorteilen der additiven Fertigung profitieren zu lassen.