Home Medizin Eröffnung des 3D-Centers an der münsterschen Universitätsmedizin

Eröffnung des 3D-Centers an der münsterschen Universitätsmedizin

Am Montag den 19. Februar 2024 wurde das in die Experimentelle Orthopädie an der Medizinischen Fakultät integrierte „3D-Center“ offiziell in Betrieb genommen. Das Center, ist das bislang rund eine Million Euro geflossen ist, soll Kompetenzen und Wissen rund um den 3D-Druck bündeln und so für die medizinische Forschung – und in der Folge für die reguläre Patientenversorgung – verfügbar machen.

Im Fokus stehen die Herstellung patientenindividueller Implantate und die Fertigung von Organmodellen sowie spezialisierten chirurgischen Instrumenten.

„Bislang verfügten zwar schon einige Abteilungen der Unimedizin über eigene Drucker – allerdings fehlt oft das spezifische Know-how“, so PD Dr. Dr. Martin Schulze, der als Arzt und Ingenieur zusammen mit Projektleiter Dipl.-Des. Max Tönnemann das 3D-Center managt. „Der 3D-Druck als solcher ist nur so gut wie die Köpfe dahinter. Um unseren Kolleginnen und Kollegen konkrete Einsatzmöglichkeiten an die Hand zu geben, die auch wirklich helfen, soll das Center ihnen zeigen, was ‚drin ist.”

Die technische Ausstattung des Centers umfasst unter anderem zwei neue Drucker, darunter ein 1,4 Tonnen schweres Großgerät, dessen Installation umfangreiche Umbaumaßnahmen erforderte. Die unterschiedlichen Drucktechniken erfordern dabei eine strikte räumliche Trennung, um Kontaminationen zu vermeiden und die Qualität der Druckerzeugnisse zu sichern. Diese Maßnahmen gewährleisten, dass die produzierten Modelle und Instrumente unmittelbar im Operationssaal eingesetzt werden können, was für eine präzisere und sicherere Patientenversorgung sorgt.

„Mit solchen maßgeschneiderten Instrumenten, wie individuell an die Knochen des Patienten angepasste Zielinstrumenten, sind Säge- und Bohrschritte in präzisem Winkel durchführbar und lassen sich die Schrauben zur stabilen knochenschonenden Implantatverankerung optimal eindrehen. Dadurch sind komplexe Eingriffe, beispielsweise komplizierte Operationen bei Knochentumoren oder auch schwierige Knochenbrüche, deutlich sicherer“, erklärt Schulze.

Ein nächster Schritt in der Entwicklung des 3D-Centers ist die Produktion von maßgeschneiderten chirurgischen Instrumenten, die individuell auf die anatomischen Gegebenheiten der Patienten abgestimmt sind. Diese Innovationen versprechen eine deutliche Verbesserung der chirurgischen Präzision und Sicherheit.

Die Finanzierung dieses zukunftsweisenden Projekts wurde größtenteils durch das „REACT“-Programm der EU ermöglicht. Mit der offiziellen Zertifizierung des ersten additiven Fertigungsprozesses gemäß der Norm ISO/ASTM 52920 positioniert sich das 3D-Center der Universitätsmedizin Münster als weltweit führende Einrichtung in der Herstellung von Medizinprodukten direkt am Ort der Patientenversorgung.

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