Nach einer Infektion hatte der 27-Jährige Australier Reuben Lichter die Wahl: Amputation über dem Knie oder experimentelles Schienbeinimplantat. Reuben Lichter entschied sich für das 3D-gedruckte Implantat, scheinbar die richtige Entscheidung.
Der 27-Jährige Australier Reuben Lichter litt unter einer schweren Koncheninfektion an seinem rechten Schienbein. Da es keine wirksame Behandlung mehr gab, stellten ihn die Ärzte vor die Wahl: Entweder eine Amputation oberhalb des Knies oder aber ein experimentelles, 3D-gedrucktes, Schienbeinimplantat. Für den jungen Australier war die Entscheidung klar, es sollte das 3D-gedruckte Implantat werden.
Nur 2 Tage vor der Geburt seines Sohnes, William, hatte Reuben Lichter von der schwere seiner Erkrankung erfahren. Bevor die Option mit dem 3D-gedruckten Implantat diskutiert wurde, sah es so aus, als würde Reuben Lichter niemals in der Lage sein, mit seinem Sohn eine Wanderung zu unternehmen oder spazieren zu gehen. Erst das 3D-gedruckte Implantat erzeugte wieder einen Funken Hoffnung und wurde deshalb auch ausgewählt.
It was not frightening at all. If there was a chance for me to save my leg and do the things I want to do with my son, then I was going to take it. I wasn’t going to lose my leg without having a fight.
Für den Eingriff wurde ein 3D-gedruckter Ersatzknochen an der Queensland University of Technology entwickelt. Anschließend wurde das 36 Zentimeter große Implantat in Singapurer 3D-gedruckt. Dafür wurde ein biologisch unbedenklicher Kunststoff gewählt, der sich mit der Zeit auflösen soll und vom Körper durch echten Knochen ersetzt werden soll.
Insgesamt waren dann 5 Eingriffe notwendig um das 3D-gedruckte Schienbeinimplantat zu transplantieren und den angegriffenen alten Knochen zu entfernen. Noch kann keine Langzeitprognose abgegeben werden, doch die ersten Zeichen stehen gut für einen Heilungserfolg.
Die Ärzte jedenfalls haben Reuben Lichter für weitere 18 Monate verboten, auf seinem Fuß zu stehen oder zu gehen. Auf gofundme ersucht der 27-Jährige daher um Spenden für seine Familie.