Home Lifestyle & Kunst Haus brannte wegen 3D-Drucker aus China

Haus brannte wegen 3D-Drucker aus China

Auf reddit und mehreren Facebook-Gruppen ist derzeit eine Meldung sehr populär, in der ein Benutzer erklärt, dass ein chinesischer 3D-Drucker sein Haus in brand gesetzt hatte. 

Das Wichtige zuerst: Es handelt sich scheinbar nur um einen Sachschaden, von Verletzten oder gar getöteten Personen wurde nicht berichtet. Bei dem 3D-Drucker handelt es sich um eine Kopie des populären Prusa i3, den Anet A8. Ich durfte den Anet A6, den Bruder des A8, schon testen. Damals war ich von der Druckqualität durchaus positiv überrascht, Mängel in der Elektronik – insbesondere am Netzteil sind mir aber auch aufgefallen. 

Grundsätzlich gibt es ständig Empfehlungen 3D-Drucker, insbesondere die günstigen Exemplare, nicht unbeaufsichtigt zu lassen. 3D-Drucker arbeiten mit viel elektrischer Leistung und gänzlich ausschließen kann man Fehler nie. Um Brände frühzeitig zu erkennen hilft ein Rauchmelder und Anwesenheit, außerdem gibt es mehrere Dinge die man beachten kann um das Risiko eines Brandes zu vermindern.

Netzteil

Das Netzteil des Anet A6 und des Anet A8 ist wirklich gefährlich, wenn Schrauben sich im Inneren des Netzteiles befinden können diese in wenigen Augenblicken einen Kurzschluss oder sogar Brand auslösen. Zudem muss das Netzteil selbst angeschlossen werden, was eigentlich nur gelernte Elektriker dürfen. Macht man das als Privatperson, ohne entsprechende Ausbildung, und es passiert deswegen etwas, macht man sich unter Umständen sogar strafbar. Die Lösung des Problems ist eigentlich simpel: Ein hochwertiges Netzteil, mit entsprechender Leistung (ruhig 10-20% mehr wie das Original), das nicht selbst an 230V angeschlossen werden muss.

Druckbett und Hotend Ansteuerung

Druckbett und Hotend brauchen am meisten Strom im 3D-Drucker, das Druckbett natürlich nur wenn es entsprechend beheizbar ist und auf einen hohe Temperatur eingestellt wird. Die Ansteuerung dieser beiden Elemente ist bei günstigen 3D-Druckern aber eher minimalistisch angelegt, daher altert die Ansteuerung sehr schnell und neigt auch dazu zu überhitzen. Abhilfe schaffen besser dimensionierte Kabel und Steckverbindungen und externe Ansteuerungen (der Fachbegriff lautet MOS-FET).

Hotend

Eine weitere Fehlerquelle ist das Hotend selbst, dieses besitzt meistens eine Heizpatrone die in einem Block befestigt wird. Im selben Block befindet sich auch ein Temperatursensor der die aktuelle Temperatur bestimmt. Teilweise ist allerdings der Temperatursensor oder die Heizpatrone nicht richtig befestigt und gesichert. Dann kann es passieren, dass eines der beiden Elemente herausfällt und in weiterer Folge die Heizpatrone maximale Energie erhält. Das führt dazu das diese weitaus heißer als 300 Grad wird und so Brände verursachen kann. Hier schafft eine passende Befestigung und/oder Software die Abhilfe. Es gibt 3D-Drucker die erkennen wenn etwas mit der Heizpatrone nicht stimmt und diese zu viel Strom braucht. Dann schalten sie sich automatisch aus um Schlimmeres zu verhindern.

Es gibt noch weitere Fehlerquellen und insbesondere 3D-Drucker mit niedrigem Preis aus China scheinen eher Fehler aufzuweisen als teurere Geräte. Trotzdem kann auch bei diesen Geräten etwas passieren, daher sollte man immer achtsam sein und regelmäßig den Zustand von Kabel, Platinen und dem Hotend überprüfen. Bei dem Anet A6 den ich testen durfte (mit original Bauteilen ohne Umbauten oder Erweiterungen) hat sich während dem Test keines der Probleme gezeigt, in diversen Facebook Gruppen und Foren wird häufig über die Probleme und verbrannte 3D-Drucker diskutiert.

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