Home 3D-Drucker Elegoo Saturn Review – Und es kommt doch auf die Größe an!

Elegoo Saturn Review – Und es kommt doch auf die Größe an!

Elegoo bringt mit dem Saturn einen LCD-Drucker mit großem Bauraum auf den Markt. Wir haben ihn getestet und mit den anderen Geräten aus dem Hause Elegoo verglichen.

Nach der Erfolgsserie der Elegoo Mars 3D-Drucker bietet der chinesische Hersteller Elegoo nun ein weiteres Nachfolgemodell mit deutlich größerem Bauraum an. Das Gerät selbst bleibt dabei der Elegoo Designsprache treu und stellt optisch eine vergrößerte Version seiner kleineren Geschwister dar. Bei einer genaueren Betrachtung merkt man aber doch einige kleinere Änderungen, die neben dem größeren Bauraum eingearbeitet wurden. So ist das 3,5“ Touchscreen nun nicht mehr zentriert, sondern rechts ausgerichtet. Der USB-Port ist nun nicht mehr hinten (wie beim Mars), auch nicht vorne (wie beim Mars Pro), sondern rechts (wie bei den Anycubic Modellen) angebracht. Der Ethernetanschluss ist hinten angebracht, wo man auch zwei Lüfter findet. Der deutlichste Unterschied ist aber natürlich der Fußabdruck (280 x 240 x 446 mm) des Gerätes und der damit einhergehende deutlich größere Bauraum (192 x 120 x 200 mm).

Lieferumfang

Der Lieferumfang entspricht jenem der beiden Vorgängermodelle. Neben dem Drucker selbst (bestehend aus Gerät, Schutzhaube, Wanne, Druckplattform und Netzteil) wird ein Messbecher, Handschuhe, Mundnasenschutz, Filter und ein kleines Werkzeugset bestehend aus Spachteln, Zange und Schraubenschlüssel mitgeliefert. Ein Handbuch, eine Schnellanleitung, die auch zum Kalibrieren verwendet werden kann und ein 4GB USB Stick mit Software, Handbücher und Testdruckobjekten runden den Lieferumfang ab.

Elegoo Saturn Lieferumfang
Elegoo Saturn Lieferumfang

Technische Eigenschaften

Während Design, Optik und Anordnung des USB-Ports zweifellos Geschmacksache sind, lässt sich über die technischen Spezifikationen bekanntlich weniger streiten. Werfen wir also mal einen Blick auf die technischen Spezifikationen:

  • 3D-Druck Technologie: MSLA
  • Bauraum: 192 x 120 x 200 mm (X, Y, Z)
  • Belichtungseinheit: 8,9“ monochromes LCD-Paneel
  • Auflösung: 3840 x 2400 Pixel
  • Reale XY-Achsen-Auflösung: 0,05 mm
  • Schichthöhe: 10 Mikron
  • Druckgeschwindigkeit: 30 mm/Std
  • Druckbettnivellierung: Manuel
  • Display: 3,5-Zoll-Touchscreen
  • Resin: 405nm UV
  • Datenschnittstelle: USB, Ethernet
  • Slicer: ChiTuBox
  • Betriebssysteme: Windows, Mac OS X
  • Dateiformate: STL, SLC, OBJ
  • Rahmengröße: 280 x 240 x 446 mm
  • Gewicht: 12,5 kg

Basierend an den technischen Spezifikationen kann der Saturn somit als vergrößerte Nachfolger des Mars Pro verstanden werden, auch wenn das nicht ganz durchgehend stimmt. So wurde ebenfalls ein hochauflösendes monochromes LCD-Display verbaut, das zumindest eine höhere Druckgeschwindigkeit und höhere Lebensdauer (angeblich bis zu 500 Betriebsstunden) als der Mars verspricht. Auch die 54 UV LED-Matrix Lichtquelle entspricht jener des Mars Pro. Materialabhängig kann damit die Belichtungszeit pro Schicht auf bis zu 2 Sekunden reduziert werden. Ermöglicht wird das durch die bessere UV-Lichtdurchlässigkeit des Monochromdisplays.

Die reale Druckqualität in X und Y hat sich jedoch aufgrund des größeren Bauraums trotz höherer LCD-Paneel Auflösung rechnerisch geringfügig verringert. Während der Mars und Mars Pro 0,047 mm schaffen, sind das beim Saturn 0,05 mm. Real macht das aber keinen Unterschied.

Die deutlich größere Druckwanne verfügt weiter über einen einseitigen Abguss und auch über eine Max-Markierung wie auch der bereits Pro. Außerdem ist die Wanne nun nicht mehr von vorne einzuschieben, sondern von oben einzusetzen. Sie verfügt über vier kleine Füßchen, die der Wanne im Gerät zusätzlichen halt geben und außerhalb des Gerätes die FEP-Folie etwas von der Unterlage abheben und damit schonen.

Die beiden linearen Führungsschienen für die Z-Achse verleiten ebenfalls mehr Stabilität als beim Mars, was bei größeren Drucken sicher auch notwendig ist.

Positiv zu erwähnen sind auch die doppelten Lüfter, die ebenfalls theoretisch die LCD-Betriebsstunden verlängern können. Ob das im Vergleich zu den kleineren Mars-Brüdern auch real der Fall ist, bleibt abzuwarten. Die größere Belichtungseinheit und das Netzteil werden sicher auch mehr Wärme erzeugen. Negativ zu erwähnen ist der fehlende Kohlefilter, der beim Mars Pro bereits verbaut wurde. Der Saturn verfügt weder über eine Gummidichtung (die auch beim Mars Pro nicht ideal war) noch über ein Luftfiltersystem. Laut Hersteller soll man das aber nachträglich upgraden können.

Die Aluminium-Druckplattform selbst ist sandgestrahlt und soll damit eine bessere Haftung ermöglichen. Auf das Radialmuster wie beim Pro wurde wieder verzichtet. Unsere praktische Erfahrung hat hier aber ohnehin wenig Effekt gezeigt. Die Haftung ist ohnehin überwiegend von der Kalibrierung der Belichtungszeit und vom 3D-Modell abhängig.

Elegoo hört auf die Community

Eine sehr positive Eigenschaft von Elegoo ist, dass man offenbar sehr genau auf die Stimmen der Anwendercommunity hört. Man bemüht sich offensichtlich, alle kleineren Fehler bei den Nachfolgemodellen zu vermeiden und praktische Gimmicks zu realisieren. So wurde beispielsweise unser Modell bereits mit einem deutlichen Warnhinweis ausgeliefert, der eine genaue Anleitung zum Abzug der Schutzfolie gibt. Damit reagiert man auf einige Blockeinträge, bei denen Kunden fälschlicherweise die UV-Schutzfolie mangels Hinweise abgezogen hatten.

Deutlicher Warnhinweis zum Schutz des Polarizers
Deutlicher Warnhinweis zum Schutz des Polarizers

Testdruck

Unsere Testdrücke sind genauso einfach wie bei den beiden Vorgängermodellen. Es ist wie immer auf eine gute Kalibrierung zu achten. Dafür wird das Druckbett gelöst, die Wanne entnommen und das mitgelieferte Papier zwischen LCD-Screen und Druckbett gelegt. Danach folgt man der gewöhnt intuitiven Menüführung. Man sollte auch nochmals sicherstellen, dass das fertige ChiTuBox-Profil auch auf die richtige Auflösung von 3840 x 2400 Pixel gestellt wurde. Mit dem richtigen 3D-Modell, eher stärkeren Supportstrukturen und der korrekten materialabhängigen Belichtungszeit druckt das Gerät aber dann problemlos wie am Schnürchen, egal welches Material aus dem Hause Elegoo wir getestet haben.

Der erste Testdruck mit vorgespeicherten 3D-Modell
Testdruck Detailaufnahme

Fazit

Unser Fazit fällt entsprechend positiv aus. Für diesen Preispunkt, der aktuell um die 450€ liegt, bietet der Saturn jede Menge Drucker. Die Ausstattung entspricht dem Stand der Technik und damit überwiegend dem Mars Pro, auch wenn wir den Kohlefilter in der Lüftung etwas vermissen. Der deutlich größere Bauraum stellt dabei den größten USP des Saturn dar. Größere Bauräume (sofern man sie benötigt), macht aus unserer Perspektive besonders bei LCD-Drucker Sinn. Aufgrund des hier verwendeten Maskenverfahrens (bei dem immer eine komplette Schicht auf einmal ausgehärtet wird), profitieren LCD-Drucker (im Vergleich zu FDM) besonders von großen Druckräumen. Die Druckgeschwindigkeit ist damit großteils nur von der Anzahl der Schichten in der Z-Achse und weniger vom Volumen abhängig. So lassen sich größere Objekte nicht nur schneller, sondern auch hochauflösender herstellen.

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