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Exklusiv-Interview mit myPRESSUS Software Entwickler Denny Farkas

Denny Farkas ist CEO und Gründer des deutschen Startups myPressus. In einem Interview mit 3Druck spricht der Jungunternehmer und Entwickler der myPRESSUS Software über seinen Zugang zur Additive Manufacturing Branche, auf welche Schwierigkeiten Startups dort stoßen und seinen Beitrag zum Schritt in die Richtung Industrie 4.0.

Bereits im Oktober haben wir über das deutsche Software Unternehmen myPRESSUS berichtet, das mit seiner ERP+ Softwarelösung eine vollautomatisierte Prozesssteuerung von additiven Fertigungsanlagen bietet. Eine der Softwarelösungen richtet sich an 3D-Homeprinter, worin die Möglichkeit besteht 3D-Modelle per Mausklick zu kaufen und das Design wird über eine sichere Cloud von der Unternehmensseite (wie beispielsweise Revell) an den 3D-Drucker des Kunden oder einem Dienstleister geschickt.

Wie entstand die Idee zur Entwicklung der myPRESSUS Software, was hat dich dazu bewogen?
Im August 2013 entstand die Idee eine Software/Cloud zu entwickeln, um 3D-Konstruktionsdaten verschlüsselt und komprimiert an Additive Fertigungsanlagen zu übersenden. Fasziniert oder bewogen zu dieser Idee, hat mich das “Phänomen” Industrie 4.0 .

Warst du von 3D-Druckern früher schon begeistert oder hat dich der Hype um die Technologie auf die Geschäftsidee gebracht?
Meine Erfahrung habe ich bereits in einem Unternehmen gesammelt, welches für die Produktion generativer Fertigungsanlagen zuständig war. Durch Zufall kam ich auf das Thema 3D-Druck für den Endverbraucher und beobachtete hierfür die Nachfrage zur fehlenden “Killer App”. Bisher war es nicht möglich nachhaltige Produkte auf diesen Endgeräten zu generieren. 3D-Datenmarktplätze waren überfüllt mit Gadgets & Gimmicks.
Somit entstand das Geschäftsmodell von myPRESSUS. Aber damit nicht genug, der 3D-Homeprinter ist erst in den nächsten 3-5 Jahren profitabel und von vielen Faktoren abhängig u.a. von der Technologie, Verwendung und Nachfrage. Somit konzentrierten wir uns verstärkt auf die Industrie, die “richtigen” Anlagen à la 3D-Systems oder EOS.
Unser Ziel ist es Software für die vollautomatisiere Prozessteuerung innerhalb des gesamten Bereiches Additive Fertigung zu entwickeln. Nach erfolgreichem Proof-of-Concept, welches wir in einer Live-Demo der Modellbaufirma REVELL vorführten, wurden unsere Ziele und Visionen in den nächsten Wochen und Monaten vermehrt bestätigt. Gespräche mit vereinzelten Personen von SAP oder T-Systems sehen ein großes Potenzial in unserem Vorhaben!

Was unterscheidet deiner Meinung nach dieses von vergleichbaren Software Produkten am Markt? Gibt es solche überhaupt?
Bisher gibt es einen Wettbewerber in diesem Bereich, welcher aber eine vollkommen andere Philosophie verfolgt als myPRESSUS. Der Fokus dieses Unternehmens liegt mehr im 3D-Homeprinter Bereich und ermöglicht jeden User einen 3D-Datenmarktplatz zu generieren. Wo wir aber trotzdem wieder bei dem Thema nachhaltige Produkte angelangt sind.
myPRESSUS hingegen agiert verstärkt im Bereich Industrie und beschäftigt sich mit der “industriellen Additiven Fertigung”. Hierfür bieten wir z.B. zukünftig Unternehmenslösungen für die ERP-Integration an. Somit könnte z.B. ein Konzern im Automotive-Bereich seine Prozessplanung und Produktion für Ersatzteile effizienter planen. Die Industrie 4.0 könnte viele Nachteile der Globalisierung lösen wie z.B. ökologische und soziale Probleme und vieles mehr.
Die Produktpalette von myPRESSUS ist sehr umfangreich und wir möchten auch für Klein- und mittelständigen Unternehmen zukünftig Lösungen anbieten, welche weder Zugriff auf ERP-Systeme haben noch Inhouse-Anlagen besitzen. Somit gehen wir auch dahin ein Schritt näher an die Industrie 4.0 um Produktionsanlagen global miteinander zu vernetzen und einen wirklichen Nutzen daraus zu ziehen.

Für welche Einsatzbereiche ist die Software vorgesehen?
Wo auch immer die Additive Fertigung in Einsatz kommt. Die Anwendungsbereiche unserer Software liegen aber auch im ERP-Bereich, also wäre es denkbar mit einem großen Hersteller wie EOS zusammenzuarbeiten.

Hast du Tipps für andere junge Entrepreneure in der Branche? Was muss man mitbringen um sich hier durchsetzen zu können?
Puh, ich würde sagen einen langen Atem! In den letzten Wochen und Monaten wurde unsere Geduld hart auf die Probe gestellt! Es ist eine “neue” Technologie und es erfordert viel Ausdauer um seine Visionen und Ziele richtig zu vermitteln.
In Deutschland muss sich noch viel tun bezüglich Wagniskapital und Vertrauen in Ideen, denn eine Idee bleibt nur eine Idee solang diese nicht finanziell realisiert wird, aber das sind Themen die man nicht hier besprechen sollte.
Optimiert ständig euer Geschäftsmodell, seid hartnäckig und vor allem glaubt an euch!

Kannst du uns schon von Erfolgsgeschichten erzählen?
Ja durchaus, wir konnten erfolgreich eine Seed-Finanzierung abwickeln, sind dabei myPRESSUS finanziell komplett abzusichern für die nächsten 3 Jahre und haben ein großes Netzwerk. Viele Nominierungen u.a. für den German Digital Innovation Award (FOCUS Magazin), viele Platzierungen in Wettbewerben sowie Erreichen der Schlussphase für den IKT, welcher vom BMWi ausgetragen wird. Gespräche mit namenhaften Investoren und einem Accelerator, aber was viel wichtiger ist – ein hervorragendes Team!

Welche Ziele verfolgst du in den nächsten Jahren? Gibts schon Partnerschaften über die du noch nichts erzählen darfst?
Ach diese ominösen Partnerschaften…, wir halten euch in Info oder schaut mal auf unsere Prepage.
Wir sind auf den richtigen Weg, natürlich wäre es interessant wenn ein deutscher Hersteller wie EOS oder SLM Solutions an unsere Tür mal klopfen würde, aber alles mit der Zeit.

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