Vor wenigen Tagen haben wir über die Vorhersagen des 3D-Druck-Dienstleisters und Software-Entwicklers Materialise berichtet. Aber auch der US-Konzern HP hat für das kommende Jahr Prognosen für den 3D-Druck abgegeben.
HP stützt sich für die Studie auf ausführliche Interviews mit einem Expertenteam und zeigt die wichtigsten Trends in der additiven Fertigung und Industrie 4.0 auf.
Inhaltsverzeichnis
1. Die automatisierte Montage
Die automatisierte Montage wird in der Industrie ankommen. Zwar gibt es derzeit noch keine Drucker, die Metall- und Kunststoffteile gleichzeitig drucken können, aber mit zunehmender Automatisierung
erhofft sich die Industrie Setups zu finden bei denen Metall- und Kunststoffteile gleichzeitig gedruckt werden.
2. Digitale Informationen in 3D-gedruckte Texturen
Unternehmen können digitale Informationen mithilfe des 3D-Drucks in die Oberflächentextur selbst einbauen und dabei mehr Daten als nur die Seriennummer nutzen. Dies ist eine Möglichkeit, ein Teil entweder offen oder verdeckt zu kennzeichnen, sodass sowohl Personen als auch Maschinen es anhand der Form oder Ausrichtung der Unebenheiten lesen können.
3. Nachhaltige Produktion
Traditionelle Herstellungsverfahren wurden mit wenig Rücksicht auf die Umwelt entwickelt. Da sich der 3D-Druck als ergänzente Produktionsform etablieren will, kann er einen großen Impact auf die Umwelt haben. Immerhin hängen ein Drittel der Kohlenstoffemissionen mit der Produktion und Verteilung von Waren zusammen.
Der 3D-Druck wird es der Fertigungsindustrie ermöglichen, weniger Abfall, weniger Lagerbestände und weniger CO2-Emissionen zu produzieren. Ingenieure und Designer können das Design während des gesamten Produktlebenszyklus überarbeiten, um weniger Material zu verbrauchen und Abfall zu reduzieren. Ebenso ust es möglich Leichtbauteile mit der Technologie zu entwickeln. Dies reduziert das Gewicht von Fahrzeugen und Flugzeugen weiter, um die Treibstoffeffizienz zu verbessern, wodurch der Energieverbrauch gesenkt werden kann.
Und da immer mehr Hersteller digitale Dateien für die Produktion vor Ort übertragen, anstatt Waren zu versenden, werden die Versandkosten erheblich sinken und die Kosten, der Energieverbrauch, der Abfall und die Emissionen sinken.
4. 3D-Druck-Nachfrage im Bildungsbereich
Universitäten und Ausbildungsprogramme werden zunehmend Fokus auf die sogenannte Industrie 4.0 legen. Dies betrifft auch den 3D-Druck. Um eine neue Form der Industrie zu schaffen, müssen auch die Bildungsbereiche verstärkt auf diesen Bereich konzentrieren. HP fasst es mit diesem Satz zusammen: Die Nachfrage nach Studenten, die in 3D denken, wird steigen.
5. Mass Customization wird das Wachstum in den Bereichen Schuhe, Brillen und Zahnmedizin fördern
Der Gesundheitsmarkt für Endanwender wird das Wachstum und die Akzeptanz der digitalen Fertigung vorantreiben, da Schuh-, Brillen- und Kieferorthopädieanwendungen schnell 3D-Druck-Technologien adaptieren können.
So gibt es einen riesigen Anwendungsbereich für Schuhe. So können Sohlen direkt an den jeweiligen Fuß angepasst werden. Das ist nicht nur bei Fehlstellungen wichtig, sondern kann auch bei gesunden Füßen ein großer Vorteil sein. Dieser Markt kann bei 2029 eine Größe von über 6 Milliarden US-Dollar erreichen. Das ergab eine Studie von SmartTech.
Ähnliche Anwendungsbeispiele gibt es auch in der Dentalmedizin. So setzt zum Beispiel SmileDirectClub, ein Unternehmen, welches Zahnfehlstellungen korrigiert, auf 3D-gedruckte Aligners.
6. 3D-Druck für E-Autos
Die Automobilhersteller wenden sich zunehmend dem 3D-Druck und der digitalen Fertigung zu, um in Zeiten des Wandels wettbewerbsfähig zu sein. Die Umstellung von Verbrennungsmotor zu Elektrofahrzeugen erfordert auch ein Umdenken im Design.
3D-Druck hilft bei schnellerem Prototyping. So kann eine leichtere Bauweise eines Wagens besser erforscht werden. Außerdem setzen immer mehr Unternehmen auch bei Massenanpassungen im Automobilbereich auf 3D-Druck.
Eine Übersicht der aktuellen Artikel, die sich mit der Automobilindustrie und 3D-Druck beschäftigen, finden Sie hier.
7. 3D-Druck sorgt für neue Effizienz in der Lieferkette
Die Fähigkeit, Dinge digital zu liefern und lokal zu produzieren, hat sich nicht immer durchgesetzt. Letztendlich müssen die Hersteller analysieren, wo in der Lieferkette die Produktion am effizientesten ist – sei es in der Nähe der Endbenutzer oder in der Nähe der Rohstoffe.
8. Software wird die Grenzen der digitalen Fertigung auf ein neues Niveau bringen
Fortschritte in der Software- und Datenverwaltung werden zu einer verbesserten Systemverwaltung und Teilequalität führen.
Die kompletten Ausführungen können auch direkt bei HP nachgelesen werden.