Das US-Startup Kaedim verspricht mittels Künstlicher Intelligenz (KI) aus 2D-Skizzen automatisch 3D-Modelle zu generieren. Eine Recherche des Technikportals 404 Media deckte auf: Hinter den Kulissen waren bei Kaedim teils Menschen am Werk, die die Modelle eigenständig erstellten.
Laut 404 Media war die Qualität der KI-generierten 3D-Modelle zeitweise so schlecht, dass die Ergebnisse kaum verwendbar waren. Daraufhin habe Kaedim einen Pool aus 3D-Künstlern aufgebaut, die in Schichtbetrieb arbeiteten und pro Modell zwischen 1 und 4 Dollar erhielten.
Kaedim-Gründerin Konstantina Psoma hatte die menschliche Komponente in Interviews und Marketingmaterialien nicht erwähnt. Sie bezeichnete die manuelle Nachbearbeitung lediglich als „Qualitätskontrolle“. Nach der Veröffentlichung von 404 Media passte Kaedim seine Webseite an, um die Rolle der „Künstler“ transparenter zu machen. 2024 soll die Modell-Erstellung vollkommen automatisiert funktionieren.
Für KI-Startups ist es nicht unüblich, dass Algorithmen anfangs noch mit viel menschlichem Feedback trainiert werden müssen. Es gibt derzeit laufend Fortschritte in Sachen Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen. Nicht nur im Bereich von 3D-Modelle, sondern so gut wie in jeder Branche. Allerdings zeigt der Fall auf, dass man bei Marketing-Versprechen immer vorsichtig sein muss.