Der tschechiche 3D-Drucker-Hersteller Prusa Research hat nun einen 3D-gedruckten Gesichtsschutz vorgestellt. Das Team des Unternehmens hat diesen Schutz, der im Kampf gegen den Coronavirus eingesetzt werden soll, in wenigen Tagen realisiert. Jetzt startet die Massenproduktion.
In einem Blogpost erklärt der Gründer von Prusa Research, dass sein Team seinen Teil für den Kampf gegen den Coronavirus beitragen will. Das Unternehmen beschloss ein eigenes Design für einen 3D-gedruckten Gesichtsschutz zu realisieren. Hierbei handelt es sich um eine Halterung für ein Schild, welches vor dem Gesicht montiert wird. Dadurch kann medizinisches Personal geschützt werden.
Prusa erklärte, dass er Bedenken gegenüber 3D-gedruckte Schutzmasken hat. Die derzeitigen Designs sind alle noch nicht getestet und es kann nicht garantiert werden, dass sie tatsächlich einen adäquaten Schutz bieten und somit eine medizinische Atemschutzmaske ersetzen können.
Aus diesem Grund entschied sich Prusa für einen 3D-gedruckten Gesichtsschutz. Hierbei orientierte sich das Team an Designs, die es schon online gibt, aber verbesserten diese für einen einfacheren 3D-Druck. Innerhalb von 3 Tagen konnten Dutzende Prototypen entwickelt werden, das Unternehmen bekam zwei Verifizierungen beim tschechischen Gesundheitsministerium und es gab ein Treffen mit dem tschechischen Gesundheitsminister Adam Vojtech.
Nun konnte das Unternehmen mit der Produktion von Prototypen beginnen, die für Tests und Verifizierungen in ein Krankenhaus gekommen sind. Prusa Research ist in der Lage mit seiner 3D-Druckfarm mit über 500 3D-Drucker täglich 800 Stück zu produzieren. Bei dieser Stückzahl sind lediglich 1/5 der Drucker ausgelastet, denn derzeit gibt es eine Enstelle beim Lasercutter, der zum Schneiden der transparenten Sichtscheiben genutzt wird. Wenn dieser Engpass beseitigt wird, ist Prusa in der Lage 4000 Stück pro Tag zu produzieren.
Zusätzlich hat Prusa Research die Möglichkeit noch weitere 3D-Drucker zur Farm hinzuzufügen. Die Materialkosten für die Herstellung eines Gesichtschutz liegt bei unter 1 Dollar.
Zu Beginn spendet Prusa 10.000 Einheiten an das tschechische Gesundheitsministerium. Ebenfalls hat das Unternehmen die Modelle des Gesichtschutz freigegeben. Es handelt sich dabei noch um ein Release Candidate. Mehr Details dazu finden Sie hier.
Die Polytechnischen Universität in Hongkong hatte ein ähnliches Konzept realisiert. Mehr zum Thema 3D-Druck und Coronavirus finden Sie auf unserer neuen Spezialseite.
Eine Übersicht aller 3D-Drucker von Prusa finden Sie hier.