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Anycubic Photon M3: Schneller Resindrucker mit großem Bauraum und 4K

Wir testen den Photon M3, die neueste, der großen Versionen der Resindrucker mit 4K Monodisplay und können das Gerät durchaus empfehlen.

Eines muss man dem Team von Anycubic definitiv zugestehen, bevor man auch nur daran denkt, dass ein Gerät in die Jahre kommt, wird bereits ein Nachfolger präsentiert. Am Beginn des 7-Lebensjahres bietet der chinesische Hersteller Anycubic bereits die elfte Version seiner erfolgreichen Resindrucker an und dabei sind wir uns nicht einmal sicher, ob wir da nicht eine Sonderserie übersehen haben. Wir durften das jüngste Familienmitglied noch vor dem Marktstart testen.

Der Drucker kommt marktüblich, kompakt und sicher verpackt bei uns an und besteht aus dem Grundgerät, der Druckplattform, der Lichtschutzabdeckung, dem Resintank sowie dem üblichen umfangreichen Zubehör. Entsprechend schnell ist der Drucker damit auch ohne Anleitung zusammengesetzt, erfordert dazu kein Werkzeug und steht binnen 5 Minuten bei uns am Tisch.

Erster Eindruck und Inbetriebnahme

Das Gerät verfügt wie auch schon seine Vorgänger über ein Kunststoffgehäuse mit einer gelben UV-Schutzabdeckung und fühlt wertig und gut verarbeitet an. Auch das konische Design seiner Vorgänger führt Anycubic mit diesem Update fort, womit der Drucker nicht nur modern wirkt, sondern sich auch Drucker optisch perfekt in das aktuelle Portfolio eingliedert.

Zum Start wird die Druckplattform eingesetzt und mit einer Handschraube festgeschraubt. Danach geht es um die Kalibrierung des Druckbetts. Dafür müssen lediglich vier Innensechskantschrauben mit dem mitgelieferten Schlüssel gelockert und die Plattform mit einem Blatt Papier laut Anleitung gelevelt werden. Dafür muss zuerst die Home Taste gedrückt werden, dann die vier seitlichen Innensechskantschrauben mithilfe festgezogen und dann die z=0 Taste gedrückt werden. All das wird im Handbuch gut und klar erläutert. Danach kann der Resintank eingesetzt, ebenfalls mittels zwei Handschrauben fixiert und der Resintank gefüllt werden. Der Drucker ist nun druckbereit.

Lieferumfang

3D-Drucker mit Kunststoffgehäuse und gelbe Schutzhaube
12 Volt Netzteil (mit 6 A und 72 Watt) und Kabel
Aluminiumdruckbett
Metall Resintank mit eingesetzter FEP-Folie
Ein Satz Innensechskantschlüssel, eine Kunststoff- und eine Metallspachtel
Einige Handschuhe, Mundnasenschutz und Resinfilter
Ein 4GB USB-Stick mit gespeicherter Software für Windows und Mac, einem PDF Handbuch und Testdruckobjekte
Eine Kurzanleitung und Garantiekarte
Mitgeliefertes Zubehör
Mitgeliefertes Zubehör

Technische Details des Anycubic Photon M3

System ANYCUBIC Photon M3
Bedienung 2,8-Zoll-Touchscreen
Software ANYCUBIC Photon workshop
Konnektivität USB
Lichtquelle Matrix, Wellenlänge 405 nm
XY-Auflösung 0,051 mm 4096 * 2560 (4K)
Auflösung der Z-Achse 0,01 mm als Linearschiene ausgeführt
Schichtauflösung 0,01 ~ 0,15 mm
Druckgeschwindigkeit Max. 50 mm / h
Nennleistung 55W
Druckergröße 269 mm (L) * 256 mm (B) * 425 mm (H)
Bauvolumen 163 mm (L) * 102 mm (B) * 180 mm (H)
Gewicht 7 kg

Weitere Hersteller-Angaben finden Sie auf der offiziellen Webseite.

Belichtungseinheit

Der Photon M3 verfügt über ein Monodisplay, die seit etwa einem Jahr bevorzugt verbaut werden. Eine 28 LED UV-Matrix mit darüber angebrachter Optik erlaubt dabei eine streuungsarme und gleichmäßige Beleuchtung. Im Vergleich zu den älteren Farbdisplays verspricht das Monodisplay einige Vorteile wie beispielsweise eine mit bis zu 2000h vierfach längere Lebensdauer sowie schärfere Konturen und damit eine bessere Druckqualität. Das Hauptargument für Monodisplays ist aus unserer Sicht jedoch die deutlich beschleunigte Druckzeit. Aufgrund einer besseren UV-Durchlässigkeit lassen sich übliche Belichtungszeiten Objekt und Materialabhängig von 8-14s auf etwa 2-4 Sekunden reduzieren und können unter idealen Voraussetzungen die Druckgeschwindigkeit vervielfachen. Als Daumenregel gilt, dass die Belichtungszeit rund 80 % der Druckzeit verursacht. Somit lassen sich bei halber Belichtungszeit rund ein Drittel der gesamten Druckzeit sparen. Da es sich bei Resindrucker um eine Art Maskenverfahren handelt, bei dem immer eine komplette Schicht auf einmal gehärtet wird, profitieren jene Objekte von Geschwindigkeitsverbesserungen, die Volums unabhängig mit einer möglichst geringen z-Höhe positioniert werden.

Display und Anschlüsse

Als einzige Schnittstelle steht ein seitlich angebrachter USB-Port zur Verfügung, an dem der mitgelieferte USB-Stick oder ein USB-Kabel angeschlossen wird. WLAN ist bei Druckern in diesem Preissegment leider immer noch nicht üblich. Gesteuert wird das Gerät über ein kleines, frontseitig angebrachtes 2,8 Zoll Touch-Display, dessen mehrsprachiges Menü intuitiv aufgebaut ist und das zur Steuerung auch nur wenig Funktionen benötigt. Wir wählen eines der gespeicherten Testobjekte und starten ohne weitere Einstellungen den ersten Druck. Das Gerät beginnt aufgrund eines nicht benötigten Lüfters äußerst leise vor sich hinzuarbeiten.

Touchscreen des Anycubic Photon M3
Touchscreen des Anycubic Photon M3
Leiser und schneller Druck in guter Qualität
Leiser und schneller Druck in guter Qualität

Software

Die Software Anycubic Photon Workshop wird am USB-Stick für Mac OS und Windows mitgeliefert, kann aber auch online heruntergeladen werden. Der Photon M3 muss in der Photon Workshop Software als Profil ausgewählt werden. Das alles funktioniert einwandfrei und ohne Probleme.

Druckergebnisse und Fazit

Was uns auffällt, ist, dass die von uns gelobte und praktische Füllstandsanzeige seiner Vorgänger nun lediglich mit einer Anzeige für die Maximal Befüllung ersetzt wurde. Die praktische Ablaufrinne des Resintanks bleibt jedoch zum Glück erhalten und vereinfacht die Handhabung nach dem Druck. Positiv fällt uns der Resintank auf, der zumindest bei unserem Testmodell nicht mehr aus Kunststoff, sondern aus Metall gefertigt wurde.

Die Qualität unserer Testobjekte ist äußerst überzeugend und bestätigt den ersten Eindruck des Gerätes. Der Photon M3 ist ein guter und intuitiver MSLA Drucker mit hoher Auflösung und großem Bauraum. Wir testen das Gerät mit verschiedenen Materialien, Farben und Einstellungen und er bringt durchwegs ordentliche Ergebnisse. Lediglich bei lichtundurchlässigen Materialien und Objekten mit komplexen Strukturen lohnt es sich die Belichtungs- und Pausenzeiten am oberen Ende der für Mono Displays empfohlenen Dauer einzustellen da sich ansonsten die eine oder andere Struktur ablösen kann.

Der Photon Mono ist wie seine Vorgänger einer der geräuschärmsten Drucker, den wir bisher testen durften. Die Ausstattung, die Monodisplay Technologie und ein verlässliche Linearschienen System entspricht dem derzeitigen Stand der Technik bei Geräten mit ähnlichen Preispunkt. Die Größe und die Auflösung von 4K siedelt sich jedoch am oberen Ende der verfügbaren Konfigurationen an. Wir finden den Drucker sehr gelungen und tendieren sogar dazu Neukunden im SLA Bereich immer den größeren Modellen (wie eben diesen M3) zu empfehlen, da der größere Bauraum doch einiges an Vorteile mitbringt. Neben der offensichtlichen Möglichkeit größere Modelle zu Drucken rentiert sich ein größerer Bauraum auch bei kleinen Modellen, weil diese dann quer, mit weniger z-Schichten und dadurch deutlich schneller gedruckt werden können.

Der 3D-Drucker ist am 28. März 2022 erschienen und kann direkt bei Anycubic um 299 US-Dollar gekauft werden oder bei Amazon.

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