Ein Team unter der Leitung von Joshua Pearce von der Michigan Technological University, der für seine Arbeit im Open-Source-3D-Druck bekannt ist, hat die Konstruktionspläne für einen kostengünstigen Open-Source-FDM-Drucker mit hoher Temperatur veröffentlicht.
Das Gerät mit dem Namen „Cerberus“ kann für weniger als $1000 gebaut werden und ist in der Lage, eine Reihe von Hochleistungsmaterialien wie PEKK und Ultem/PEI zu verarbeiten. In seiner jetzigen Form ist das selbstreplizierende System mit einem 500°C-Hotend kompatibel, während die beiden anderen Optionen demnächst veröffentlicht werden sollen.
Das Gerät hat ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. So verfügt die Maschine über ein E3D-Heizbett mit einer Temperatur von 200°C in Verbindung mit einer V6-Ganzmetall-Hotend-Paket, welches eine Temperatur von 500°C ermöglicht. Somit ist das Drucken mit speziellen Materialien, welche eine hohe Schmelztemperatur haben, möglich. Die geschlossene Druckkammer verfügt über einen 1kW-Raumheizkern, der mit Netzspannung betrieben wird und ein schnelles Aufheizen ermöglicht.
Der Rahmen ist so konstruiert, dass die gesamte Elektronik für niedrige Betriebstemperaturen – wie z.B. die Motoren – außerhalb der beheizten Kammer angeordnet ist, wodurch auch eine Fülle von einzelnen Kühlventilatoren überflüssig wird. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit für doppelte Extrusionsmodifikationen und automatische Bettnivellierung durch die Integration einer Sonde.
Nach der Durchführung von Zugversuchen an auf der Maschine gedruckten Teilen meldet Pearce eine durchschnittliche Zugfestigkeit von 77,5 MPa für PEKK (390°C) und 80,5MPa für Ultem/PEI (380°C). Als Proof-of-Concept wurde dann erfolgreich eine Open-Source-Gesichtsmaske in PEKK gedruckt.
Die Open-Source-Dateien für den Cerberus können hier heruntergeladen werden. Weitere Einzelheiten über den Drucker findet man in dem Paper mit dem Titel ‚Open source high-temperature RepRap for 3-D printing heat-sterilisationable PPE and other applications‚. Es wurde gemeinsam von Noah Skrzypczak, Nagendra Tanikella und Joshua Pearce verfasst.