Der niederländische Designer Joris Laarman feierte mit seiner neuen Ausstellung “Joris Laarman Lab: Design in the Digital Age” kürzlich sein U.S.-Debüt im New Yorker Smithsonian Design Museum. In dieser Ausstellung werden 3D-gedruckte Designer-Möbelstücke, darunter eine 3D-Stahlbrücke oder futuristische 3D-Stühle, präsentiert.
Der renommierte Designer Joris Laarman ist aufgrund seiner experimentellen 3D-Designs bereits seit einigen Jahren im Gespräch. Beispielsweise machte er im Jahr 2014 durch einen in Kooperation mit Ultimaker 3D-gedruckten “crowd fabricated”-Sessel auf sich aufmerksam. Überdies durfte Laarman eine Stahlbrücke in Amsterdam, welche bis Juni 2018 fertig 3D-gedruckt werden soll, designen.
Die futuristische 3D-Designausstellung “Joris Laarman Lab: Design in the Digital Age” wird bereits seit 27. September 2017 im Cooper Hewitt-Raum des New Yorker Smithsonian Museums exponiert. Noch bis 15. Jänner 2018 dürfen Besucher aus Algorithmen generierte Möbelstücke, eine 3D-gedruckte Mini-Stahlbrücke sowie Open-Source downloadbare Stühle bestaunen.
“Wenn Menschen einen Roboter sehen, sehen sie eine Lösung für ein Problem oder sogar das Problem selbst. Ich sehe ein Instrument, um kluge Schönheit zu schaffen “, erzählt Laarman.
Der 3D-gedruckte “Gradient Screen”, eine mathematische Skulptur, stellt eines der Herzstücke von Laarman’s Ausstellung dar. Diese experimentelle Skulptur, welche eine Sammlung an Multimaterialgradienten diverser Geometrien enthält, wurde von dem Designer selbst entworfen und von dem niederländischen 3D-Druck- und Robotik-Unternehmen MX3D produziert.
Die Inspiration für diese Ausstellung stammte zum Teil aus der Natur, Großteils wurde Joris Laarman jedoch von den mathematischen Prinzipien unserer organischen Welt angeregt. Algorithmen aus Pflanzen oder mehrzelligen Organismen stellen ein gemeinsames Merkmal in den Arbeiten dar. Genannte Algorithmen wurden mit einem von Laarman und seinem Team selbst entwickelten 3D-Drucker sowie 3D-Druckroboter realisiert.
“Der Schwerpunkt liegt auf Experimenten und auf der Suche nach Biologie und Physik für Design-Inspiration”, erklärt Andrea Lipps, stellvertretender Kurator für zeitgenössisches Design bei Cooper Hewitt.
Während Besucher des Smithsonian Design Museum Laarman’s 3D-Werke bestaunen, erklären passende Videoinstallationen den Aufbau eben dieser Werke und zeigen weiters die innovativen Techniken, welche der Designer mit seinem Team entwickelt hat.
Weiters werden bei “Joris Laarman Lab: Design in the Digital Age” technologische Innovationen aus der Gegenwart oder auch der absehbaren Zukunft auf einer visuellen, digitalen Zeitleiste gezeigt. Zu sehen sind unter anderem Auf- und Abschwünge der Börse oder auch der Einsatz von fahrerlosen Autos. Die kreative Ausstellungswand veranschaulicht das Ende des Industriezeitalters und zugleich den Beginn des digitalen Zeitalters.
“Ich stelle mich immer wieder vor 50 Jahren vor und frage mich, was mein zukünftiges Ich von mir wollte”, sagt Laarman wehmütig. “Der Rat dieses zukünftigen Selbst wird für die weitere Entwicklung unserer Arbeit von großer Bedeutung sein. Niemand weiß wirklich, wie diese nächste Phase passieren wird”, fügt der Designer hinzu, “aber ich denke, es könnte eine neue Welle der Kreativität beginnen.”