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Das in Krakau, Polen, ansässige Biotechnologie-Unternehmen Glaze Prosthetics ermöglicht es Menschen mit fehlenden Gliedmaßen deren eigene 3D-gedruckte Prothese zu designen. Die dabei entstehenden Prothesen zeichnen sich vor allem durch deren Individualität sowie technischen Funktionen aus.
Prothesen bekommen in der Welt der additiven Fertigung vergleichsweise viel Aufmerksamkeit, wenn man bedenkt, dass diese in der täglichen Medizin ziemlich außer Acht gelassen werden. Immer öfters erreichen uns Nachrichten über neue Prothetik- sowie Orthetik-Unternehmen, welche 3D-Technologien zur Herstellung von Prothesen einsetzen. Auch das Polnische Biotechnologie-Unternehmen Glaze Prosthetics nutzt 3D-Druck, um fehlende Gliedmaßen herzustellen. Im Gegensatz zu diversen Mitstreitern auf dem Markt können sich Kunden des Krakauer Unternehmens deren Prothesen jedoch eigenständig designen.
Die Inspiration für das 2016 gegründete Unternehmen kam – ähnlich wie bei GE-Softwareentwickler und Gründer der Handsmith-Initiative Lyman Connor – durch die Begegnung mit einem jungen Mann, welchem ein Arm fehlte. Wie Glaze Prosthetics-Mitbegründer Franek Kosch kommentiert, fabriziert das Unternehmen seit dessen Gründung “einige ziemlich erstaunliche Sachen”.
“Was ist so erstaunlich? Unsere Armprothetik, entworfen von Designern, die keine Techniker sind, in SLS gedruckt und von Künstlern – nicht Malern, fertiggestellt”, erzählt Kosch.
Weiters ist Glaze Prosthetics der Ansicht, dass sich Menschen mit fehlenden Gliedmaßen nicht schämen sollten, im Gegenteil: sie sollten diese zu ihrem Vorteil nutzen. Die 3D-gedruckten, nach Maß gefertigten Designer-Armprothesen sollen “unbegrenzte Möglichkeiten bieten, sich selbst zu erschaffen”.
“Einen Arm zu vermissen ist nichts Schändliches. Im Gegenteil, es ist eine Gelegenheit, sich und Ihren Stil auszudrücken. Kurz gesagt: Erschaffe dich selbst!”, so das Motto der Glaze-Webseite.
Nachdem Franek und Glaze-CEO Grzegorz Kosch von dem Schicksal des Kochs und Kandidaten einer polnischen Meisterkochsendung Piotr Sajdak hörten, welcher durch einen tragischen Unfall seine Hand verlor, wurden die Glaze-Gründer inspiriert. Denn Piotr Sajdak ließ sich durch diesen Unfall nicht unterkriegen und lebte seinen aktiven Lebensstil weiter.
Sajdak’s Geschichte war der Anlass zur Gründung von Glaze Prosthetics. Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, vollständige Individualisierung bieten zu können. So können Menschen mit fehlenden Gliedmaßen sämtliche Designentscheidungen, von Farben bis hin zur Form, für die personalisierten 3D-gedruckten Prothesen treffen. Überdies können Kunden sogar High-Tech-Accessoires hinzufügen.
“Wir haben Eigenschaften, die sich für Menschen eignen, die Sport lieben, kochen, tanzen, schwimmen usw. Wir sehen Amputierte als Leute mit vielen Interessen und wollen ihnen helfen, sich zu verbessern”, erklärte Kosch. “Durch Glaze werden sie nicht nur ein nützliches Werkzeug gewinnen, sondern auch mehr Selbstvertrauen und die Möglichkeit, ihr Leben zu verändern. Schließlich machte erst das High-Tech Equipment Iron Man und Batman zu Superhelden.”
Laut Glaze ist die einzige Einschränkung bei deren Prothesen die teils mangelnde Vorstellungskraft. Ob ein Kunde nun eine Flossenhand oder ein Tattoo auf seiner Prothese möchte – alles ist möglich. Jede 3D-gedruckte Glaze-Prothese enthält überdies mehrere Telefonfächer sowie eingebaute Lautsprecher. Das Unternehmen möchte, dass seine Kunden alle Entscheidungen für ihre Prothetik selbst treffen, so dass sie eine wahre Repräsentanz dessen sind, was sie lieben.
Die 3D-Druck-Prothesen sollen nicht nur an die körperlichen Bedürfnisse der Kunden angepasst werden, sondern ebenso deren geistige Bedürfnisse widerspiegeln. Mit dem einfachen und modernen Design sowie unzähligen nützlichen Features will Glaze Prosthetics größtmögliche Individualität bieten.
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